Die Finanzwelt ist wieder im Kryptofieber. Nach ihrem Absturz in den Zollturbulenzen im April bewegen sich die Kurse von Bitcoin und Ether nun nahe an den Rekordmarken. Die Trump-Regierung hat ein Gesetz verabschiedet, das die Verbreitung von Stablecoins fördern und den USA und dem Dollar eine dominante Stellung im digitalen Währungszeitalter sichern soll. In der Schweiz fordert die Blockchain-Branche den Bundesrat in einem Brief dazu auf, die Regulierung von Stablecoins zu lockern. Was kommt da auf die Banken und das Finanzsystem zu? Und was hat die Stablecoin-Regulierung in den USA mit der Kryptorally zu tun?

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1. Stablecoins sind die stabileren Pendants zu den volatilen Kryptowährungen

Kryptowährungen sind virtuelle oder digitale Währungen, die die Transaktionen dezentral auf einer Blockchain mittels Verschlüsselungstechnik (Kryptografie) sichern. Stablecoins sind eine Untergruppe davon, die durch Vermögenswerte gedeckt sind und daher im stabilen Verhältnis in eine herkömmliche Währung oder Edelmetalle getauscht werden können. Die wichtigsten Stablecoins gemessen an der Marktkapitalisierung sind Tether (USDT, 164 Mrd. Dollar) und der USD Coin (USDC, 65 Mrd. Dollar). Sie sind wie die meisten Coins mit Dollars gedeckt. Besonders in den USA, wo die Kreditkartengebühren mangels regulatorischer Deckelung der Interchange-Gebühren höher sind als in Europa, sind Stablecoins verbreitet. Sie werden im Handel mit Kryptowährungen genutzt – wer Bitcoin verkauft, muss dank Tether und Co. nicht zurück ins regulierte Bankensystem – und für Transaktionen, von denen niemand erfahren soll. Für die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich stellen Stablecoins keine tragfähige Form von Geld dar, da die universelle Akzeptanz fehlt.