Eine Zeitlang war es gang und gäbe, dass Topleute von der einen Bank zur anderen gingen. Zu jenen, die am Paradeplatz ambitioniert und gut gelaunt die Strassenseite wechselten, gehörten Lukas Gähwiler (er kam von CS zur UBS), Oswald Grübel (dito) oder Hansulrich Meister, der die andere Richtung nahm - von der UBS zur CS.

In der Ära von Sergio Ermotti und Tidjane Thiam kam dann Eiszeit zwischen beiden Grossbanken auf. Das lag an den Temperamenten der Chefs und an der Ambition von CS-Chef Thiam, der UBS den Platz auf dem Podest streitig machen zu wollen. In dieser spannungsvollen Zeit galten Wechsel von der einen Grossbank zur anderen als veritable Fahnenflucht. Wie vergiftet die Beziehung zwischen den Kontrahenten war, widerspiegelte sich im Wechsel von Iqbal Khan, dem CS-Vermögensverwaltungschef, der nach einem läppischen Nachbarszoff mit Thiam bei der UBS anheuerte. Und bis vor kurzem wegen einer Beschattungsaffäre mit seinem alten Arbeitgeber CS übers Kreuz war.

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Nun scheinen die Fronten zwischen den Grossbanken und ihren Chefs wieder so entspannt wie früher. Mit Ulrich Körner wechselte im Frühling 2021 ein langjähriger UBS-Manager zur CS und übernahm dort das Asset Management. Ärger gab es keinen. Und mit der heutigen Ankündigung, wonach Axel Lehmann - bis vor kurzem Chef der UBS-Schweiz - im CS-Verwaltungsrat in die Riemen greift, scheint der Courant Normal zwischen den Rivalen definitiv wieder erreicht. Das ist gut. Es gibt schliesslich für beide Banken einige ziemlich grosse Herausforderungen  zu bewältigen - Margenschwäche, Digitalisierung, Wachstumsdelle, Risikomanagement.