Im Schweizer E-Food-Geschäft sind die Karten klar verteilt. Migros und Coop thronen mit ihren Digital-Töchtern Migros.ch und Coop.ch klar an der Spitze. Doch hinter den beiden Grossverteilern macht der pfiffige Piccolo Farmy Dampf.

Jetzt verstärkt der reine Online-Player mit Gründungsdatum 2014 sein Bio-Angebot massiv. Konkret nimmt Farmy eine hohe dreistellige Zahl an Produkten des deutschen Bio-Pioniers Alnatura ins Angebot. Man starte mit knapp 500 Alnatura-Produkten, sagt Farmy-Co-Chef Roman Hartmann, «und wir werden es in den kommenden Wochen ausbauen auf 700 bis 800».  

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Farmy-Deal in Deutschland eingefädelt

Hintergrund der Farmy-Alnatura-Achse ist ein Deal, den die Schweizer im Frühjahr 2022 im Alnatura-Heimatland Deutschland schliessen konnten. Dort gelang es Farmy, sein Digital-Wissen an Alnatura zu exportieren. Das Schweizer Startup rüstete Alnatura Deutschland mit einem IT-Werkzeugkasten für deren Online-Start aus.

Aktuell können Alnatura-Produkte in Deutschland in acht Märkten in Berlin und Frankfurt über die digitale Lösung von Farmy Solutions online bestellt werden. Die Deutschen wollen das bis Ende Jahr auf 15 Märkte ausbauen. 

Trotz Bio-Rücksetzer zuversichtlich

Für Farmy, die «Tante Emma auf Speed» («Bilanz»), läuft es also im In- und Ausland gut. Wenn da nicht die aktuell schwierige Bio-Situation wäre. Vor allem aus Deutschland kommen aufgrund hoher Inflation und schlechter Konsumentenstimmung negative Signale zum Bio-Konsum.  

In der Schweiz, sagt der Farmy-Co-Chef, sei die Situation nicht so prekär, die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten liessen sich weniger von Wirtschaftskrisen beeindrucken. Aber: «Auch wir spüren im Moment eine nachlassende Nachfrage nach Bio und regionalen qualitativen Produkten. Dies wird sicher wieder steigen, sobald Inflation und Wirtschaftsstimmung umschwenken.»      

Andreas Güntert
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