Die Fensterfirma Aerni in Arisdorf BL, die per Juni von der Thuner Daniel Ruchti AG übernommen worden ist, verlagert die Produktion von Kunststofffenstern nach Mazedonien. Rund 20 Angestellte haben Änderungskündigungen erhalten. Diese Sparte schreibt rote Zahlen.

Die Kunststofffenster-Herstellung der Aerni sei schon seit einigen Jahren defizitär, sagte Daniel Ruchti am Donnerstag nach Medienberichten. Bereits bei der Übernahme habe er die Möglichkeit der Verlagerung in sein 2011 eröffnetes Werk in Skopje angesprochen. Die schmerzhafte Massnahme soll das ganze Unternehmen retten.

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Verkauf per Anfang Juni

Die Gründerfamilie Aerni hatte ihre Fensterfirma per 1. Juni zu einem ungenannten Preis an Ruchti verkauft, um sich auf Apparatebau und Blechbearbeitung am Standort Pratteln zu konzentrieren. Ruchti hatte die Angebotspalette seiner 1976 gegründeten Fensterfirma in Gwatt bei Thun zuvor um Tore und Türen, Metallbau und Energie erweitert.

Seit der Übernahme der Aerni-Fensterfabrik mit gut 100 Angestellten kommt Ruchtis Unternehmen auf rund 200 Angestellte und gegen 40 Millionen Franken Umsatz. Nach Skopje verlagert werden sollen per November 2017 nur die Kunststofffenster; anderes soll in Arisdorf bleiben. Ruchti hofft auf Wachstum insbesondere bei Metallfenstern.

Keine Alternative gefunden

Ein Ende Juni abgeschlossenes Konsultationsverfahren habe keine Alternativen zur Sparten-Verlagerung aufgezeigt, sagte Ruchti auf Anfrage weiter. Den Betroffenen werde angeboten, in Mazedonien zu arbeiten – wer das nicht kann oder will, verliert seine Stelle. Manche seien weniger gut ausgebildet, rund die Hälfte seien Grenzgänger.

Angestellte vor eine solche Wahl zu stellen sei «nicht einfach», betont Ruchti. Derzeit führe er Einzelgespräche, danach wolle er erneut mit der Gewerkschaft die Schicksale besprechen. Ob ein Sozialplan kommt, sei noch offen. Er habe auch in Thun Stellen offen für qualifizierte Leute, etwa Monteure oder Projektleiter.

(sda/mbü/jfr)