Die Einnahmen des Weltfussballverbandes Fifa sind doch viel höher als vermutet: Alleine in der Vierjahresperiode zwischen der WM-Turnieren 2014 und 2018 sind die Einnahmen auf 6,4 Milliarden Dollar gestiegen. Das hat Folgen für die Bargeldreserven: Ende 2018 verfügte die Fifa laut Associated Press über 2,74 Milliarden Dollar in Cash.

Eine Übersicht zeigt, dass die Performance der Fifa die gemachten Prognosen am Fifa-Kongress im vergangenen Sommer übertroffen hat: Damals hatte die Fifa eine Erhöhung der Cash-Reserven auf rund 1,65 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Seit der WM in Brasilien 2014 sind die Reserven des Verbandes damit um 1,5 Milliarden angestiegen. Mehr als erwartet stiegen auch die Einnahmen: Bis zur Austragung der WM in Russland im vergangenen Jahr wollte der Verband rund fünf Milliarden Dollar aufbringen. Jetzt sind es rund 1,4 Milliarden Dollar mehr.

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Riesengewinn trotz Ausbleiben der Sponsoren

Der Finanzbericht, in den AP Einsicht hatte, zeigt auch auf, dass die Fifa im vergangenen Jahr einen Gewinn von rund einer Milliarde Dollar erzielt hat – obwohl die Fifa nicht mal genügend Sponsoren an der WM 2018 hatte. Diverse grössere Sponsoren hatten nach der WM in Brasilien ihre Verträge gekündigt. Jetzt findet die Fifa vor allem in Asien neue Sponsoren, wie die «Handelszeitung» berichtete. Anscheinend belasten Fifa-Chef Gianni Infantino keine Geldsorgen. 

Trotz der schwierigen Sponsorensuche hatte schon die «New York Times» ausgerechnet, dass der Verband mit der WM in Russland rund 6,1 Milliarden Dollar einnehmen dürfte. Die Einnahmen der WM 2014 in Brasilien würden damit um 1,3 Milliarden Dollar übertroffen. Hohe Einkünfte macht die Fifa vor allem mit dem Verkauf der TV-Rechte. Infantino ist darauf angewiesen, dass die WM hohe Erträge generiert.

Jetzt scheint sich diese Rechnung in den Zahlen zu bestätigen. Infantino hat dabei auch mehr Ausgaben für Entwicklungsprojekte aufgebracht – rund eine Milliarde Dollar. Ein Grossteil der Mittel ist für Mitgliedsverbände und Konföderationen. 

Mehr Geld in die Förderung

Von den rund einer Milliarde Dollar, die bis Ende des letzten Jahres in das neue «Forward»-Entwicklungsprogramm der Fifa investiert wurden, waren 832 Millionen genehmigt - gegenüber 538 Millionen Dollar im Zeitraum von 2011 bis 2014, so der Bericht.

Die Finanzzahlen ermöglichen der Fifa nun, im Zeitraum 2019 bis 2022 Förderungsmittel in Höhe von bis 1,746 Milliarden US-Dollar aufzubringen. Dazu erhält jeder der sechs Verbände rund 48 Millionen Dollar. Darüber hinaus stehen 62 Millionen Dollar für zonale oder regionale Verbände zur Verfügung, wenn sie mindestens fünf Jugend- und Frauenwettbewerbe pro Jahr organisieren.

(tdr)