Der deutsche Medienkonzern Axel Springer will sich wie erwartet den US-Finanzinvestor KKR an Bord holen. Die Amerikaner legen ein Übernahmeangebot vor und wollen zusammen mit der Grossaktionärin Friede Springer und dem Vorstandschef Mathias Döpfner die Gesellschaft kontrollieren. Dies teilten die Parteien am Mittwoch mit. Beide wollen mit KKR «zukünftig ihr Verhalten in Bezug auf die Gesellschaft abstimmen und ihre Stimmrechte gemeinsam ausüben», wie es hiess.

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Dass KKR über einen Einstieg bei dem Konzern verhandelt, war bereits Ende Mai bekanntgegeben worden. KKR strebt eine Mindestannahmequote von 20 Prozent an. Die Familie des «Bild»- und «Welt»-Gründers Axel Springer hält eine Mehrheit an dem börsennotierten Unternehmen. Die Witwe des Verlagsgründers, Friede Springer, kontrolliert den Medienkonzern, der zuletzt das Digitalgeschäft stark ausgebaut hat. 37,5 Prozent hält sie über die Axel Springer Gesellschaft für Publizistik. Dazu kommt ein direkt gehaltener Anteil von 5,1 Prozent.

Joint-Venture in der Schweiz

Ihr Vertrauter Mathias Döpfner selbst hält 2,8 Prozent. Zusammen sind Friede Springer und Döpfner mit 45,4 Prozent beteiligt.
KKR bietet 63 Euro je Springer-Aktie in bar, am Vorabend schloss die Aktie bei einem Kurs von 56 Euro. Wegen der Investitionen in das künftige Wachstum senkte Springer am Mittwoch allerdings seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das laufende Jahr. Die Herausgeberin der «Handelszeitung», Ringier Axel Springer Schweiz, gehört zur Hälfte zu Axel Springer.

(awp/mbü)