Der Flughafen Zürich hat im Coronajahr 2020 einen historischen Einbruch erlitten. Wegen der Pandemie blieben die Flugzeuge in Kloten zweitweise fast gänzlich am Boden.

Die Infrastruktur musste aber auch bei einem Minimalbetrieb aufrecht erhalten werden, sodass Kosteneinsparungen mit dem Ertragsrückgang nicht schritthalten konnten. Entsprechend stand am Ende ein deutlicher Verlust zu Buche. Die Zukunft bleibt vorerst unsicher.

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In konkreten Zahlen: Der Umsatz sackte im Geschäftsjahr 2020 um gut 48 Prozent auf 624 Millionen Franken ab. Das Fluggeschäft ging dabei um knapp 67 Prozent auf 222 Millionen zurück. Und im Nichtfluggeschäft lag der Umsatzverlust bei knapp 27 Prozent auf 146 Millionen, wie der Flughafenbetreiber am Freitag mitteilte.

Immerhin noch ein Betriebsgewinn

Dennoch gelang es dem Unternehmen dank Kostendisziplin noch einen Betriebsgewinn (EBITDA) zu erzielen. Dieser machte allerdings mit 196 Millionen Franken nicht einmal mehr ein Drittel des Vorjahreswerts (642 Mio) aus.

Kostenmassnahmen wie etwa Kurzarbeit halfen, den Schaden in Grenzen zu halten, wie es im Communiqué heisst. Die Betriebskosten sanken denn auch um knapp 25 Prozent. Zudem bot das Immobiliengeschäft in der Krise eine Stütze. Die Erträge aus der Liegenschaftsbewirtschaftung nahmen um knapp 13 Prozent zu.

74 Prozent weniger Passagiere

Dennoch genügten die Kosteneinsparungen und das starke Immobiliengeschäft nicht, um die Umsatzverluste wettzumachen. Denn noch immer fielen hohe Kosten an, da ja auch bei einem Minimalbetrieb die Infrastruktur am Flughafen in Kloten aufrechterhalten werden musste. Unter dem Strich blieb somit ein Verlust von 69,1 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 309 Millionen zu Buche stand.

Überraschend kam der Verlust aber nicht - angesichts des bereits im Vorfeld bekannt gewesenen Passagierrückgangs von knapp 74 Prozent im letzten Jahr. Die Erwartungen der Analysten wurden indes klar übertroffen. Diese gingen noch von einem deutlich höheren Verlust aus.

Auf die Ausschüttung einer Dividende wird für 2020 wird unter den gegenwärtigen Umständen erwartungsgemäss verzichtet, nachdem der Flughafenbetreiber zur Schonung der Liquidität bereits die Dividende für 2019 gestrichen hatte.

Unsicherheiten bleiben gross

Allgemein tut sich der Flughafen Zürich weiterhin schwer mit genauen Angaben zum weiteren Geschäftsverlauf: «Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist nach wie vor mit grossen Unsicherheiten verbunden und das Passagiervolumen im Jahr 2021 wird hauptsächlich vom Zeitpunkt der Wiederaufnahme der internationalen Reisetätigkeit abhängen», teilte das Unternehmen mit.

Nebst den Aviation-Erträgen sieht der Flughafen Zürich dabei auch die Kommerzerträge im laufenden Jahr 2021 weiterhin unter Druck.

(awp/gku)