Der grösste Sunrise-Aktionär Freenet zeigt sich irritiert über Vorwürfe des Sunrise-Verwaltungsrats. Zwar habe er in einer frühen Phase einen Deal mit UPC grundsätzlich unterstützt, sagte Firmenchef Christoph Vilanek am Donnerstag der Nachrichtenagentur AWP. «Doch als es konkret wurde, haben wir explizit gesagt, wir unterstützen das nicht.» Seither wäre seiner Meinung nach genügend Zeit gewesen, etwas zu ändern.

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Am letzten Freitag hatte das deutsche Unternehmen, das einen Anteil von rund einem Viertel an Sunrise hält, die ablehnende Haltung zur Kapitalerhöhung publik gemacht.

Der Sunrise-Verwaltungsrat wiederum kritisierte am Donnerstagmorgen Freenet scharf und schloss Vilanek und den zweiten Freenet-Vertreter im Verwaltungsrat von allen Diskussionen zum Thema UPC aus. Dazu meinte Vilanek: «Ich dachte immer, die Firma gehört den Aktionären und nicht dem Verwaltungsratspräsidenten.»

«Haben nicht über Verkauf gesprochen»

Das Sunrise-Management erklärt sich die ablehnende Haltung von Freenet mit einer gestiegenen Verschuldung des Unternehmens. «Wir sind in keinster Weise gezwungen, unsere Aktien zu verkaufen», meinte Vilanek dazu. «Ich habe bis heute noch nie mit jemanden über einen Verkauf unserer Aktien gesprochen», betonte er ausserdem.

«Die Risiken des Deals werden immer deutlicher, und die Chancen bleiben unsicher», meinte er generell. Laut Vilanek ist Freenet mit seinem Widerstand gegen den Deal nicht allein. «Wir haben seit letztem Freitag viele positive Zuschriften erhalten», sagte er.

Freenet sieht sich bestärkt

Der Freenet-Chef sieht sich auch durch die Marktreaktion in seiner Meinung bestärkt. «Als unser Widerstand bekannt wurde, stiegen die Aktien; heute geht sie wieder runter: Es scheint so, als ob der Markt eher unserer Meinung ist.»

(awp/mbü)

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