Die Worte sind nicht subtil. Radio-Energy-Chef Dani Büchi wettert im Interview mit dem Fachportal «Persoenlich» regelrecht gegen Roger Schawinski. Auch er wollte für seinen Arbeitgeber Ringier den Sender Radio 105 kaufen, unterlag aber gegen den Schweizer Privatradiopionier. «Es ist kein Geheimnis, dass Radio 1 seit Jahren Verluste macht und auf dem Hörermarkt in einer schwierigen Situation ist. Man hat nun die Hoffnung, aus dem ebenfalls wirtschaftlich gescheiterten Radio 105 in Kombination mit Radio 1 ein erfolgreiches Radiokonstrukt bauen zu können», so Büchi.

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Damit nicht genug der Kritik an seinem Konkurrenten. «Möglichst billig an die Konzession und die Marke 105 zu kommen und sich gleichzeitig als Retter und Piraten feiern zu lassen – das kann und liebt er. Aber er ist kein Retter, sondern nur ein cleverer Schnäppchenjäger», fährt Büchi fort.

«Das ist natürlich falsch»

Schawinskis Konzept sei auch nicht das beste gewesen, wie er selber behaupte. «Das ist natürlich falsch: Er hat nicht das beste Konzept eingereicht, sondern einfach am meisten geboten. Das ist ein grosser Unterschied», sagt der Chef des Ringier-Senders Energy im Interview weiter.

Schawinski wäre nicht Schawinski, wenn er derart heftige Kritik auf sich sitzen lassen würde. Er antwortet Büchi mit einem ebenso scharfen Kommentar auf «Persoenlich». «Er bezeichnet mich wegen meines Angebots für 105 als ‹cleveren Schnäppchenjäger› – und meint dies nicht als Kompliment», schreibt er an die Adresse des Energy-Chefs. Dabei habe der ebenfalls eine Offerte unterbreitet, «und zwar eine schlechtere. Wie würde er sich also selbst bezeichnen?», fährt der Radio-1-Chef seine Tirade fort.

«Der einzige Konkurrent in der eigenen Zielgruppe erledigt»

Und Schawinski macht dann selbst happige Vorwürfe an Büchi. «Auf den Hauptpunkt geht er gezielt nicht ein, nämlich dass Ringier mit offiziell zwei – faktisch drei – Radiokonzessionen beim Bieterwettbewerb für 105 nur ein einziges Ziel haben kann, nämlich vom Konkurrenzverwalter den Zuschlag zu erhalten, um dann keine Zustimmung vom Bakom zu bekommen. Damit wäre, für einige Hunderttausend Franken, der einzige Konkurrent in der eigenen Zielgruppe erledigt.»

Damit nicht genug. Büchis «Versagen» bei der Vergabe der Konzessionen im Jahre 2008 habe Ringier also mindestens 17 Millionen Franken gekostet, behauptet Schawinski. «Diese Scharte wollte er nun wettmachen, indem er durch den Untergang des verhassten 105 zum automatischen Marktführer in Zürich werden wollte.»

Forsetzung folgt. Garantiert.