Helvetia baut das Geschäft in Spanien aus: Der Versicherer kauft eine Mehrheit am spanischen Versicherer Caser (Caja de Seguros Reunidos, Compañía de Seguros y Reaseguros). Die Übernahme hatte sich abgezeichnet. Bereits Ende 2019 war bekannt geworden, dass Helvetia an Caser Interesse hat.

Helvetia habe sich mit verschiedenen Aktionären des spanischen Versicherers über den Verkauf ihrer Aktienpakete geeinigt, teilte die Gruppe am Freitag mit. Die Schweizer kommen so in den Besitz von knapp 70 Prozent an Caser und bezahlen dafür rund 780 Millionen Euro; insgesamt wird Caser also mit 1,1 Milliarden Euro bewertet. Finanzieren will man das Geschäft zu zwei Dritteln mit der Ausgabe von Hybridanleihen und zu einem Drittel mit neuen Aktien.Mit der in Spanien getätigten Übernahme will Helvetia das Europa-Geschäft als zweites Standbein nebst dem Heimmarkt Schweiz stärken. Die Akquisition passe «hervorragend» zur Strategie, wird Helvetia-Chef Philipp Gmür in der Mitteilung zitiert

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Top Ten in Spanien

Caser nahm 2018 Prämien im Umfang von 1,64 Milliarden Euro ein; es erzielte einen Gewinn von 87 Millionen. Fast zwei Drittel der Einnahmen entfallen dabei auf das Nichtleben-Geschäft. Helvetia hat ihren spanischen Sitz in Sevilla. Die dortige Tochtergesellschaft hatte zuletzt ein Prämienvolumen von 449 Millionen Euro (6,9 Prozent mehr als 2017). 

Mit der Übernahme und einem addierten Prämienvolumen von knapp 2 Milliarden Euro steigt Helvetia unter die zehn grössten Versicherer in Spanien auf: Der Marktanteil wird gut 3 Prozent betragen.

Zum Vergleich: Die gesamte Helvetia-Gruppe erzielte 2018 ein Bruttoprämien-Volumen von 3,9 Milliarden Franken (3,6 Milliarden Euro) im Nichtleben-Bereich und von 4,5 Milliarden Franken (4,2 Milliarden Euro) im Leben-Geschäft.

Im Lebengeschäft erschliesse sich Helvetia mit Caser zudem neue Absatzkanäle im Bankenvertrieb: Dies ein weiteres Argument der Firmenleitung in St. Gallen. Caser verfüge nämlich über Vertriebsabkommen mit den Finanzhäusern Ibercaja, Unicaja und Liberbank sowie weiteren Banken. Diese Kooperationen würden fortgeführt. Ibercaja, Unicaja und Liberbank seien mit rund 3'100 Filialen in ganz Spanien präsent und betreuten mehr als 7 Millionen Kunden, so die Mitteilung.

(awp/mlo)