Ikea-Restaurants laufen in der Schweiz wieder sehr gut

Zwar ein Umsatzrückgang von 5 Prozent, aber trotzdem das zweitbeste Jahre in der bald fünfzigjährigen Ikea-Schweiz-Geschichte: Mit Gesamtverkäufen von 1,164 Milliarden Franken kam Ikea Schweiz ansprechend durch das abgelaufene Geschäftsjahr, das am 31. August 2022 endete und von der Nach-Corona-Ära geprägt war. Ikea Schweiz unter den Top 25 der Schweizer Gastronomen Abseits von Billy, Kallax und Teelichtern lief es den Schweden hierzulande sehr viel besser in der Gastronomie. Was diesbezüglich kaum bekannt ist: Ikea ist mit seinen neun Schweizer Möbelhäusern ein bedeutender Player im hiesigen Restaurantbusiness. Im aktuellen Schweizer Ranking, das vom deutschen Fachmagazin «Foodservice» erstellt wird, rangiert Ikea unter den Top 25, noch vor landesweit bekannten Playern wie «Tibits», «Hiltl» oder den Manor-Restaurants (siehe Rangliste am Schluss des Artikels). Köttbullar-Sonderkonjunktur: Plus 21 Prozent Nach einem Taucher in der Corona-Zeit machten die Gastro-Umsätze bei Ikea Schweiz im Geschäftsjahr 2021/2022 einen Sprung nach oben: Die Schweden legten gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 21 Prozent hin, was den Umsatz auf 58,4 Millionen Franken brachte. Slavena Novakovic, Sprecherin von Ikea Schweiz, sagt zum starken Comeback von Köttbullar und Co.: «Einerseits waren die Restaurants während der Corona-Zeit eine Zeit lang geschlossen. Und wenn sie doch offen waren, zählten sie in der Phase der Pandemie nicht zu den bevorzugten Aufenthaltsorten unserer Kundinnen und Kunden. Was sich im Geschäftsjahr 2021/2022 wieder stark zum Positiven verändert hat.» 5 Millionen Hotdogs, 9,2 Millionen Köttbullar-Kugeln Was in den Foodverkaufsformaten Restaurant, Bistro, Swedish Shop und den zwei schwedischen Cafés in den Möbelhäusern in Vernier GE und in Lyssach BE jährlich über den Tresen geht, ist erstaunlich: unter anderem rund fünf Millionen Hotdogs (davon 10 Prozent pflanzlich) sowie um die 953’000 Köttbullar-Portionen. Was auf die einzelne Köttbullar-Kugel heruntergebrochen die erstaunliche Zahl von 9,2 Millionen Einheiten ergibt. Rein statistisch kommt also auf jeden Schweizer Einwohner respektive Einwohnerin – die Zahl stand Ende 2021 bei 8,7 Millionen – eine Köttbullar-Kugel pro Kopf und Jahr. Günstiges Essen – damit die Kundinnen und Kunden länger im Haus bleiben Die Gastronomie ist bei Ikea nicht blosse Kundschaftsverpflegung – sondern ein probates Mittel, die Kundinnen und Kunden länger im Möbelhaus zu halten. Und damit Mehrumsätze zu erzielen. Diesen Transfer von Köttbullar zu Kallax schaffen die Schweden mit einer durchglobalisierten Foodpalette, die so in jedem Ikea-Land erhältlich ist. Oft wird in der Gastro-Branche kolportiert, dass Ikea seine Mahlzeiten und Getränke nur deshalb so günstig anbieten könne, weil man Hotdogs, Fleisch- und Veggie-Bällchen quersubventioniere. Falsch, sagte der damalige weltweite Ikea-Food-Chef Michael La Cour 2015 im «Handelszeitung»-Interview: «Wir legen kein Geld drauf beim Food; jedes Gericht, jeder Artikel muss für sich selber rentabel sein.» Gastro-Palette wie beim Harddiscounter Eines der Geheimnisse hinter den Tiefpreisgerichten ist wohl, dass Ikea im Restaurantbusiness wie ein Harddiscounter agiert. Will heissen: Man hält die Kosten so tief wie möglich, bietet nur eine sehr schmale Palette an spitz kalkulierten Gerichten an und bringt somit jedes servierte Produkt in den Status eines Megasellers. Was die Schweizer Gastro-Konkurrenz (und jeden Marketeer) natürlich interessieren würde: Geht die Rechnung auf? Bleiben die Restaurantgäste tatsächlich länger im Haus und geben mehr Geld aus? Futterst Du noch oder shoppst Du schon? Anders gefragt: Wie hoch ist der Anteil jener Restaurantbesucher und -besucherinnen, die zum Tiefpreissoftdrink bloss eine Portion Köttbullar verschlingen – und sich dann wieder aus dem Staub machen, ohne auch nur eine Runde im Ikea-Labyrinth gedreht zu haben? Wie zeigt sich das Delta aus Futtern und Kaufen? Genau will man das bei Ikea Schweiz nicht bekannt geben. Oder man weiss es schlicht nicht, wie Ikea-Schweiz-Sprecherin Slavena Novakovic sagt: «Wir haben tatsächlich viele Restaurantstammkunden und -kundinnen, die mehrmals pro Woche bei uns vorbeikommen, um sich zu verpflegen. Wie viele Personen dies aber genau sind, haben wir bis jetzt noch nie erhoben.»

Ikea-Restaurants laufen in der Schweiz wieder sehr gut

Darum gehört Ikea zu den grössten Schweizer Gastro-Playern

Ikea Schweiz unter den Top 25 der Schweizer Gastronomen