Die Wefox Group​ erhält in einer weiteren Finanzierungsrunde 110 Millionen Dollar. Damit sammelte das Insurtech-Unternehmen im laufenden Jahr schon 235 Millionen Dollar an frischem Kapital ein.

Das Geld kommt unter anderem von ​Omers Ventures​, einer kanadischen Risikofirma, ferner von der britischen Investment-Firma ​Merian Chrysalis​ und von ​Samsung Catalyst​. Laut der Mitteilung von Wefox beteiligten sich auch Bestandsinvestoren wie der Staatsfonds Mubadala (Abu Dhabi), das chinesische Finfech CreditEase und die spanische VC Mundi Ventures. Im Frühjahr hatte sich unter anderem auch Goldman Sachs engagiert.

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Die Firma war 2015 als Financefox in Zürich gegründet worden, wurde aber inzwischen nach Berlin verlagert und dort umbenannt. Die Idee: Das Startup will die Versicherer auf einer Plattform zusammenführen – und zugleich sollen die Kunden mit einer simplen App all ihre Policen verwalten. Kommt es zu einem Schadenfall, so wird dieser auch übers Handy gemeldet. Zur Gruppe gehört ferner der Digitalversicherer One in Deutschland und Österreich. One hat derzeit rund 270'000 abgeschlossene Policen.

42 Stellen in der Schweiz

In einem Interview mit dem Fachorgan «Versicherungswirtschaft heute» legte Chef und Gründer Julian Teicke soeben neue Zahlen vor: «Mit Blick auf 2019 wird sich unser Umsatz auf knapp 130 Millionen Dollar belaufen, bei einem jährlichen Wachstum von 300 Prozent.» Das Unternehmen beschäftige rund 400 Mitarbeiter, die «gut 2'000 Broker und knapp 500'000 Kunden in neun Ländern betreuen.»

Von den 400 Angestellten wiederum arbeiten gut hundert in den Technikabteilungen in Berlin und Barcelona, die übrigen am Hauptsitz Berlin und in den Ländergesellschaften. In der Schweiz sind derzeit 42 Mitarbeiter für Wefox tätig. 
 

Wefox App

Die App von Wefox.

Quelle: PD

Die genaueren Beteiligungen gibt das Unternehmen nicht bekannt – womit unklar ist, wie sich der Gesamtwert des Unternehmens nach der neusten 110-Millionen-Runde bemisst. Das amerikanische Fachportal «Techcrunch» meldet unter Berufung auf anonyme «sources», das Gewicht liege nun bei rund 1,65 Milliarden Dollar. Wefox wäre also ein weiteres «Einhorn» – ein Startup mit einer Bewertung über 1 Milliarde Dollar.

Das frische Geld soll in den Ausbau des bestehenden Geschäfts und in die Expansion fliessen. «Bereits in diesem Jahr konnten wir unser Wachstum vervierfachen», sagt Julian Teicke: «Unser langfristiges Ziel ist es, die grösste Versicherungsgesellschaft der Welt zu werden.​»​

Einen weiteren kleinen Schritt hin zu diesem Fernziel bezeugt eine andere Meldung der Wefox-Gruppe: Sie hat in dieser Woche «Die Maklergruppe» in Österreich übernommen, die grösste Vereinigung selbständiger Versicherungsmakler.​ Die Unternehmen treten ab sofort gemeinsam als Wefox am österreichischen Markt auf.

(rap)

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