Apple setzt bei seiner neuen iPhone-Generation stark auf bessere Kameras, um die zuletzt gesunkenen Verkäufe seines wichtigsten Produkts anzukurbeln. Das iPhone 11, das als Einstiegsmodell das aktuelle iPhone XR ersetzt, bekommt unter anderem einen Nacht-Modus.

Dieser soll für gute Bilder bei dunklen Lichtverhältnissen sorgen. Das zusätzliche Ultra-Weitwinkel-Objektiv soll nicht nur genutzt werden, um mehr ins Bild zu bekommen, sondern auch zur Verbesserung der Fotos.

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Die Aktie gewinnt hinzu

Die Börse reagierte auf die Ankündigungen leicht positiv. Die Apple-Aktie stieg am Dienstag nach dem Launch-Event auf dem Firmencampus in Cupertino in Kalifornien um 1,2 Prozent.

Der Nachfolger des aktuellen Top-Modells iPhone XS bekam den Namen iPhone 11 Pro. Das am Dienstag vorgestellte Gerät hat nun drei Kameras - Standard-Brennweite, Teleobjektiv und Ultra-Weitwinkel.

Für die Bildbearbeitung verbesserte Apple noch einmal den Prozessor der Geräte mit dem A13-Chip aus eigener Entwicklung. Nun sollen unter anderem auch Zeitlupen-Selfies mit der Front-Kamera der iPhones möglich sein.

Das iPhone 11 kostet in der Schweiz ab 809 Franken mit 64 Gigabyte Speicher und ist damit 70 Franken billiger als das XR bei seiner Einführung vor einem Jahr. Das Pro verkauft Apple ab 1199 Franken und das Pro Max ab 1299 Franken. Damit sind die Preise der Top-iPhones stabil geblieben. Die neuen Modelle kommen am 20. September auf den Markt.

Uhr mit neuem Display

Bei der neuen Generation der Computer-Uhr Apple Watch bleibt der Bildschirm erstmals die ganze Zeit an. Bisher war er normalerweise schwarz, um Strom zu sparen, und sprang erst an, wenn der Bewegungssensor erkannte, dass der Arm hochgehoben wird. Für die Funktion setzt Apple bei der «Series 5» der Uhr ein neues Display ein, das weniger Strom verbraucht.

Die Batterie soll damit 18 Stunden halten. Die Uhr bekommt auch einen Kompass. Die Notruf-Funktion funktioniert nun in allen Ländern. Die Alu-Gehäuse werden neu aus Recycling-Aluminium hergestellt. Erstmals gibt es Gehäuse aus Titan und wieder auch aus Keramik.

Die neue Apple Watch der Serie 5 wird ab 449 Franken verkauft. Apple behält auch die Series 3 aus dem Jahr 2017 im Programm und verkauft sie für 219 Franken - das ist der bisher günstigste Preis für eine Apple Watch.

 

epaselect epa07833376 Apple CEO Tim Cook poses for a selfie duering the hands-on portion of the Apple Special Event in the Steve Jobs Theater at Apple Park in Cupertino, California, USA, 10 September 2019. EPA/JOHN G. MABANGLO

Apple-Chef Tim Cook: Der Konzernchef setzt zunehmend auf das Servicesgeschäft.

Quelle: Keystone

Eigener Streamingdienst

Apple treibt zudem seinen Wandel zu einem Unterhaltungskonzern voran. Der iPhone-Hersteller kündigte am Dienstag an, seinen bereits zuvor in Aussicht gestellten Streamingdienst Anfang November in 100 Ländern zu starten, darunter auch in der Schweiz. Damit will Apple Platzhirschen wie Netflix und Walt Disney Konkurrenz machen.

Noch machen iPhone-Verkäufe die Hälfte des Apple-Umsatzes aus. Doch der Absatz schwächelt, und die Vorbereitungen auf den neuen Mobilfunkstandard 5G ziehen sich hin. Der Fokus auf den Streamingdienst zu Beginn der Veranstaltung am Dienstag unterstreicht, dass Apple sein Geschäfts neu ausrichtet.

Bisher hat sich der Konzern im Vorteil gegenüber Handy-Herstellern wie Samsung und Produzenten von Betriebsprogrammen wie Android von Google gesehen, weil er Hard- und Software aus einer Hand anbietet. Nun sollen Dienstleistungen als dritte Säule hinzukommen.

Apple CEO Tim Cook talks about the Apple watch during a new product event Tuesday, Sept. 10, 2019, in Cupertino, Calif. (AP Photo/Tony Avelar)

Apple Watch: Auch ein neue Computeruhr hat Apple jetzt im Angebot.

Quelle: Keystone

Abo für Spieler

Apple TV+ wird sechs Franken im Monat kosten. Für Käufer eines iPhones, iPads oder Mac-Computers sei der Streamingdienst ein Jahr lang kostenlos. Mit dem Preis unterbietet Apple Rivalen wie Netflix.

Apple verpflichtete für den Dienst unter anderem Hollywood-Stars wie Reese Witherspoon und Jennifer Aniston. Zugleich hatten Branchenbeobachter betont, dass Apple am Anfang eigentlich nur weniger als die Rivalen verlangen könne, weil der Konzern zumindest am Anfang ein schmaleres Inhalte-Angebot haben werde. Netflix etwa kostet in der günstigsten Tarifoption 11.90 Franken im Monat.

Apple setzt verstärkt auf Abo-Modelle, während die iPhone-Verkäufe zuletzt zurückgingen. Am Dienstag kündigte der Konzern auch den Start des Spiele-Abos Apple Arcade an, das ebenfalls sechs Franken im Monat kosten wird und am 19. September startet. Die über 100 Games von Apple Arcade sollen exklusiv nur bei dem Dienst verfügbar sein.

(sda/mbü)

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