An jeder Ecke stehen sie und zielen mit ihren Smartphones auf unsichtbare Objekte: Die Jäger von Pikachu und Co. Sie sind innert weniger Wochen fester Bestandteil von Stadtbildern weltweit geworden. Doch kaum hat Pokémon-Go eingeschlagen, scheint der Hype auch schon wieder abzuebben: Nach einem Peak bei gut 45 Millionen Nutzern Mitte Juli liegt die Nutzerzahl nur noch bei rund 30 Millionen (siehe Grafik unten).

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Das meldet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Sie bezieht sich auf die Investmentbank Axiom Capital Management. Diese hat Daten verschiedener Marktforschungsunternehmen ausgewertet – so etwa die tägliche Nutzerzahlen, die Anzahl der Downloads und die täglich auf der App verbrachte Zeit.

Facebook & Co. dürften sich freuen

Die Führungsriegen von Facebok, Instagram, Tinder, Twitter und Snapchat dürften dank dieser Meldung aufatmen, sagte Senior-Analyst Victor Anthony von Axiom Capital Management gegenüber Bloomberg: «Investoren hatten sich Sorgen gemacht, dass wegen des Hypes um Pokémon Go die Zeit auf anderen Apps deutlich reduziert werde.»

Sollten die Nutzerzahlen bei Pokémon Go weiter zurückgehen, dürfte dies auch Zweifel am Hype um Augmented Reality in Games nähren, so Anthony. Eine Analyse der bei Google gesuchten Begriffe zeigt dies bereits – auch in der Schweiz. Seit Juli 2016 ging hierzulande die Anzahl Suchen nach den Stichworten «Augmented Reality» deutlich zurück. 

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«Natürliche Entwicklung»

Ob Pokémon Go jedoch so schnell wieder verschwindet, wie es auftauchte, bezweifeln andere. Forbes.com hält den Hype um den Untergang Pokémons für genauso übertrieben wie den Hype um den Launch des Spiels: «Ein Rückgang der Nutzerzahlen von 45 auf rund 32 Millionen heisst nicht, dass das Spiel stirbt», so das Magazin.

«Das ist die natürliche Entwicklung. Es war niemals möglich, dass Pokémon Go die Zahlen vom ersten Monat aufrecht erhalten kann.» Zu erwarten sei eher, dass Pokémon Go sich bei realistischen Nutzerzahlen einpendle und uns noch lange erhalten bleibe, so das Portal.

Redaktorin Caroline Freigang
Caroline Freigangschreibt seit 2019 für den Beobachter – am liebsten über Nachhaltigkeit, Greenwashing und Konsumthemen.Mehr erfahren