So hat es sich Frank Koch kaum vorgestellt. Der Topmanager, seit Sommer 2021 Chef des Stahlriesen Swiss Steel, hat ziemlich viel gegen sich: die Zahlen, die wenig erbaulich sind, die Kreditbanken, die nervös werden, die Aktionäre, die zunehmend am Chef zweifeln. Aus gutem Grund: Der Aktienkurs brach, seit Koch bei der Stahlfirma am Ruder ist, um satte 81 Prozent ein. Die Verschuldung stieg auf 1 Milliarde Franken und das Jahresresultat drehte von Schwarz auf Tiefrot. Und das alles bei einer Jahresgage von 3,7 Millionen im Jahr. Es sind Verhältnisse, die an die Credit Suisse vor der Notübernahme durch die UBS erinnern: Zahltag rekordverdächtig, Performance mager.

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Klar, der 52-Jährige kämpft gegen globale Marktkräfte und gegen hohe Energiekosten, aber nicht nur. Viele Probleme sind hausgemacht, darunter die zu hohen Fixkosten, die schlechte Auslastung der Werke, die fehlende Dynamik. Die Firma schreibt auf Anfrage: «Die Stahlindustrie befindet sich in einem anspruchsvollen Umfeld, das schlägt sich negativ auf die Auslastung der Werke nieder.»