Woher die Verluste kommen könnten, schrieb Dimon nicht, wies aber auf Zweitrunden- und indirekte Effekte des russischen Einmarschs in der Ukraine auf die Weltwirtschaft. Er mache sich keine Sorgen um das Engagement in Russland, der Krieg könne aber die Konjunktur bremsen und geopolitische Folgen auf Jahrzehnte hinaus haben.

Die Bilanz von JPMorgan sei aber nach einer Aufbauarbeit von mehr als einem Jahrzehnt heute ein «Bollwerk», so dass die Bank auch Verluste von zehn Milliarden Dollar verkraften würde «und trotzdem in sehr guter Form wäre».

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Keine Sorge wegen des Kriegs

«Wir stehen an jeder Ecke Herausforderungen gegenüber: eine Pandemie, unvorhersehbare Maßnahmen der Regierung, ein starker Aufschwung nach einer tiefen weltweiten Rezession, eine polarisierende US-Wahl, steigende Inflation, ein Krieg in der Ukraine und dramatische Wirtschaftssanktionen gegen Russland», schrieb Dimon in seinem an der Wall Street vielbeachteten Brief - dem 17. in seiner Amtszeit als JPMorgan-Chef. Die Zahl der Leitzinserhöhungen der US-Notenbank Fed "könne deutlich höher ausfallen als der Markt erwartet", warnte er.

«Marshall-Plan» für Energiewirtschaft

Dimon rief die USA auf, ihre militärische Präsenz in Europa an den Nato-Außengrenzen zu verstärken. «Amerika muss dafür bereit sein, dass sich der Krieg in der Ukraine ausweiten könne, mit einem unvorhersehbaren Ausgang. Wir sollten uns auf das Schlimmste vorbereiten und das Beste hoffen.» Er bekräftigte seine Forderung nach einem «Marshall-Plan» zur Sicherung der Energieversorgung der USA und ihrer europäischen Verbündeten.

Mit Blick auf die angespannten Beziehungen zu China schrieb der Bankchef, die USA müssten ihre Lieferketten neu organisieren und sich gegen unfairen Wettbewerb zur Wehr setzen. Die Zulieferer sollten künftig nur noch aus dem Land selbst oder von «absolut freundlichen Verbündeten» kommen.

Der JPMorgan-Chef verteidigte seine Pläne, im laufenden Jahr zwei Milliarden Dollar in die IT zu stecken und Geld auszugeben, um den Marktanteil in Ländern wie Deutschland und Großbritannien auszubauen, in denen die Bank hinter der Konkurrenz herhinkt. Für Zukäufe hatte JPMorgan in den vergangenen eineinhalb Jahren fünf Milliarden Dollar ausgegeben. Für Aktienrückkäufe werde dadurch künftig weniger Geld zur Verfügung stehen, schrieb Dimon - auch weil die Bank auf Geheiß der Aufsichtsbehörden die Kapitaldecke aufstocken müsse. 

(reuters/tdr)

«Marshall-Plan» für Energiewirtschaft

Dimon rief die USA auf, ihre militärische Präsenz in Europa an den Nato-Außengrenzen zu verstärken. «Amerika muss dafür bereit sein, dass sich der Krieg in der Ukraine ausweiten könne, mit einem unvorhersehbaren Ausgang. Wir sollten uns auf das Schlimmste vorbereiten und das Beste hoffen.» Er bekräftigte seine Forderung nach einem «Marshall-Plan» zur Sicherung der Energieversorgung der USA und ihrer europäischen Verbündeten.

Mit Blick auf die angespannten Beziehungen zu China schrieb der Bankchef, die USA müssten ihre Lieferketten neu organisieren und sich gegen unfairen Wettbewerb zur Wehr setzen. Die Zulieferer sollten künftig nur noch aus dem Land selbst oder von «absolut freundlichen Verbündeten» kommen.

Der JPMorgan-Chef verteidigte seine Pläne, im laufenden Jahr zwei Milliarden Dollar in die IT zu stecken und Geld auszugeben, um den Marktanteil in Ländern wie Deutschland und Großbritannien auszubauen, in denen die Bank hinter der Konkurrenz herhinkt. Für Zukäufe hatte JPMorgan in den vergangenen eineinhalb Jahren fünf Milliarden Dollar ausgegeben. Für Aktienrückkäufe werde dadurch künftig weniger Geld zur Verfügung stehen, schrieb Dimon - auch weil die Bank auf Geheiß der Aufsichtsbehörden die Kapitaldecke aufstocken müsse. 

(reuters/tdr)