Der Luxusgüterkonzern Richemont will mit einer Open-Access-Plattform Kriminalität im Uhren- und Schmucksektor bekämpfen. Mit «Enquirus» soll eine internationale Datenbank für vermisste Uhren und Schmuck entstehen, wie Richemont am Donnerstag in einer Mitteilung bekannt gab.

Auf der Plattform können Uhren- und Schmuckhersteller, Polizeibehörden, Versicherungen sowie Vertreter des Gebrauchtwarenmarkts und Kunden gestohlene Gegenstände registrieren. Durch den kostenlosen Zugang für Kunden und Industriepartner der Verkauf gestohlener Uhren schwieriger, erklärte Richemont-Konzernchef Jérôme Lambert. Somit solle der Anreiz für Kriminalität im Luxusgütersektor reduziert werden.

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Pariser und Genfer Polizei nutzen Plattform bereits

«Enquirus» wurde im Sommer 2021 als Pilotversuch gestartet, wie eine Sprecherin von Richemont auf Anfrage schrieb. Partner wie Versicherungen und Polizeibehörden konnten gestohlene Gegenstände erfassen. Die Website ist seit Dezember 2022 öffentlich zugänglich. Seit vergangenem Montag kann die Plattform nun als App-Version genutzt werden.

Richemont hat gemäss Communiqué bereits über 175 Luxusuhrenmarken und einige Top-Schmuckmarken auf «Enquirus» aufgeführt, damit Kunden ihre Gegenstände leichter erfassen können. Unter anderem seien alle Richemont Maisons in der Datenbank registriert. Bereits über 28'000 Uhren und Schmuckstücke seien inzwischen auf der Plattform als verloren oder gestohlen gemeldet worden.

Sowohl die Pariser als auch die Genfer Polizei würden die Plattform bereits nutzen, um den Kreislauf von Diebstahl und dem Wiederverkauf gestohlener Uhren und Schmuck zu durchbrechen, liess das Communiqué weiter verlauten.

Auch in Belgien und Grossbritannien werde die Plattform genutzt, teilte Richemont auf Anfrage mit. Zusätzliche internationale Polizeiabteilungen würden in den nächsten Monaten dazustossen. Richemont sei diesbezüglich aktuell mit 20 Polizeibehörden in Kontakt.

(sda/mbü)