Die Wirtschafts- und Finanzkrise offenbart einmal mehr, wie rasch der Risikoappetit von Anlegern zu Risikoabstinenz umschlagen kann. Im grundlegend veränderten Anlageumfeld fühlen sich viele Anleger verunsichert. Die Erfahrung in den letzten Monaten hat gezeigt, dass bei der Finanzberatung eine systematische Situationsanalyse ein grosses Bedürfnis ist. Eine solche Analyse sollte sich allerdings nicht nur auf das Hier und Heute beziehen, sondern auch auf die jeweiligen Lebensziele und Zukunftserwartungen.

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Ebenfalls zu berücksichtigen sind private und berufliche Aspekte sowie die Beurteilung, in welchem Lebensabschnitt man sich im gegenwärtigen Zeitpunkt befindet. Fragen nach geplantem Eigentumserwerb oder Ausgaben für Ausbildung gehören zu einer umfassenden Finanzberatung ebenso wie potenzielle Erbschaften oder eine bevorstehende Pensionierung.

Mut zur Umstrukturierung

Für die Festlegung einer langfristigen Anlagestrategie benötigt ein Anleger eine Übersicht über seine Verpflichtungen und sein gesamtes Vermögen sowie über seine laufenden Ausgaben und Einnahmen. Zudem wird zu überprüfen empfohlen, ob das bestehende Anlageportfolio mit der Risikofähigkeit und der Risikobereitschaft des Kunden übereinstimmt.

Der Kundenberater kann hier wertvolle Hilfe leisten. Wird eine Diskrepanz zwischen dem Risikoprofil und der Anlagestruktur festgestellt, wird gemeinsam das Vorgehen für eine allfällige Umgestaltung des Portfolios besprochen. Die Herausforderung besteht darin, Finanzinstrumente auszuwählen, die dem Risikoprofil und den Präferenzen des Anlegers entsprechen und ihm eine genügend grosse Sicherheit und Diversifikation bieten.

Auf keinen Fall sollte man übereilt aus bestehenden Investitionen aussteigen. Bei jeder einzelnen Anlageposition muss abgewogen werden, ob ein Ausstieg oder allenfalls ein Zukauf sinnvoller ist. Das Abstossen einer Position eignet sich nur dann, wenn die neue getätigte Investition grösseres Gewinnpotenzial oder eine deutliche Verbesserung der Risikoeigenschaften ergibt. Eine Besprechung und eine Analyse des Portfolios helfen dem Anleger, mit Unsicherheiten umzugehen.

Traditionelle Anlagen im Trend

Neben der längerfristigen Anlagestrategie, die über mehrere Jahre Gültigkeit hat, kann der Anleger bei sich verändernder Marktsituation und erkennbaren Markttreibern auch versuchen, mit einer taktischen Anpassung sein Risiko zu reduzieren. Diese Anlagetaktik sollte jeweils alle zwei bis drei Monate überprüft werden. Dabei muss die taktische Anpassung mit der übergeordneten Anlagestrategie, dem Risikoprofil und der Risikofähigkeit des Kunden vereinbar sein.

Aufgrund der aktuellen Krise suchen Anleger wieder vermehrt traditionelle Anlagen wie Immobilien, Obligationen, Geldmarktprodukte, Rohstoffe und einzelne Aktien. Dagegen vermeiden viele Investoren Hedge-Fonds und strukturierte Produkte.

Im jetzigen Marktumfeld können derartige Produkte interessante Möglichkeiten bieten. Entscheidend bei der Auswahl ist, dass sich der Investor gut über das Anlageinstrument, dessen Funktionsweise und enthaltene Risiken informiert. Der jeweilige Kundenberater kann ihm dabei helfen, eine klare Übersicht bezüglich des eigenen Anlageverhaltens und der unterschiedlichen Anlagen zu erhalten.

Anlagen im jetzigen Umfeld

Das grösste Ertragspotenzial sieht UBS Wealth Management Research (WMR) zum gegenwärtigen Zeitpunkt des Konjunkturzyklus in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating. Diese bieten einen attraktiven Zinsaufschlag und werden Wertsteigerungen erfahren, je klarer der Konjunkturverlauf wird und je mehr die Liquidität wieder in den Markt zurückkehrt.

Obwohl sich die wirtschaftliche Lage weiter verschlechtert, hält WMR den Aufbau einer leichten Übergewichtung der Aktien gegenüber anderen Anlageklassen für interessant. Die Aktienmärkte bieten ein attraktives Wertpotenzial und die Aussicht auf eine überdurchschnittliche Wertentwicklung, sobald sich die Wirtschaft stabilisiert. Da sich aber die Konjunkturdaten noch immer verschlechtern, müssen Investitionen in Aktien sehr selektiv ausfallen.

Bei der Auswahl dieser Anlagen kann auf die professionelle Unterstützung des Kundenberaters gezählt werden. Allerdings sollten die Anleger bei aller Unterstützung durch den Berater stets darauf achten, dass sie nur in Produkte investieren, die sie verstehen und deren Risiko sie auch zu tragen bereit sind.