Lionel Messi: Sein Wechsel in die USA ist sehr gut für Adidas und Apple

Das ist ein berühmtes «one more thing» für Apple: Im Februar 2023 hat sich die Firma mit 2,5 Milliarden Dollar die Übertragungsrechte der US-Fussballliga für Apple TV+ gesichert. Jetzt kommt mit Lionel Messi der weltgrösste Fussballstar. In der Gerüchteküche brodelt es, was genau Messi in den USA verdienen wird. Die Rede ist von 200 Millionen Dollar für die nächsten 4 Jahre, bis dann wäre er 39 Jahre alt. Messi selber sagt, dass es nicht nur ums Geld gegangen sei, sonst wäre er nach Saudi-Arabien gewechselt, wie es Cristiano Ronaldo tat. Viel Geld wird Messi aber sicher auch in den USA verdienen. Neben den 200 Millionen Dollar soll er eine Gewinnbeteiligung für neue Abonnenten bei Apple TV+ für Saisonabos bekommen. Zudem soll er eine Option erhalten, um sich nach Ablauf seiner aktiven Karriere als Fussballer an seinem Club Inter Miami beteiligen zu können. So war es auch bei David Beckham, der nun Mitbesitzer des Clubs ist und bei der Vereinsgründung die treibende Kraft war. Über Adidas wird Messi in den USA einen weiteren Nebenverdienst haben. Er soll am Verkauf seiner Trikots beteiligt sein. Das dürfte lukrativ sein, denn schon in Paris, bei seinem bisherigen Verein PSG Paris Saint-Germain sollen in einer Saison rund eine Million Messi-Trikots verkauft worden sein. Wie viele Trikots mit dem Namen Messi werden künftig in Miami verkauft? Schwierige Frage, aber Merchandising funktioniert in den USA sehr gut. Shirts mit seinem Schriftzug kann man auf der ganzen Welt verkaufen, allerdings eher das Argentinien- als das Miami-Trikot. Aber bei beiden ist Adidas Ausstatter. Wie schätzen Sie die Auswirkungen des Deals auf Apple und Adidas ein? Das ist sehr gut für Adidas und Apple. Im Prinzip ist eine Ikone wie Messi nach der Karriere noch sehr wertvoll. Er hat alles erreicht. Wie Roger Federer. Und ähnlich ist natürlich die Fantasie, die etwa dahingeht, dass Messi auch eine eigene Kollektion für Adidas haben könnte – wie Federer mit On. Mit dem Wechsel von Messi in die USA öffnet er den Markt dort und weltweit für eine eigene Kollektion von Adidas. Für Apple ist Messi ein Magnet für Abos von Apple TV+. Und vielleicht ist Messi ja das weltweite Testimonial, um mit der neuen Apple-Brille ein Soccer-Erlebnis zu promoten. Auf dem Cover des Spiels «FIFA» des Herstellers EA Sports hat das schon super funktioniert. Ist ein solcher Star-Deal für den Club Miami unter dem Strich ein wirtschaftlich gutes Geschäft? Für die US-Fussballliga sicher. Ob es wirtschaftlich gut für den Club in Miami wird, bleibt abzuwarten. Den Namen des Fussballclubs Cosmos New York, wo die Fussballstars Pele und Franz Beckenbauer vor über vier Jahrzehnten spielten, habe ich mir bis heute gemerkt, und in den USA sicher auch viele Fans. Aber Cosmos New York gibt es schon lange nicht mehr. Kann der Fussball in den USA jetzt den Durchbruch bei den Zuschauern schaffen, also über die interessieren Immigranten aus Südamerika hinauswachsen? Was heisst Durchbruch? Fussball muss nicht überall auf der Welt Nummer eins sein. In den USA eröffnet sich schon ein riesiger Markt, wenn Fussball dort nur schon Sportart Nummer vier, fünf oder sechs wird. Wie wichtig ist dafür der sportliche Erfolg von Messi in den USA? Der sportliche Erfolg ist weniger wichtig. In den USA kommt es mehr auf die Inszenierung und das Storytelling an. Ein Format wie «Drive to Survive» auf Netflix für die Formel 1 wäre sicher auch als Fussball-Format ein Booster. Das würde der Karriere von Messi nach dem Fussball sehr helfen. Ja, sicher. Sein Entscheid, in die USA zu wechseln, ist clever.

Lionel Messi: Sein Wechsel in die USA ist sehr gut für Adidas und Apple

Messi dürfte künftig über eine Million Trikots pro Jahr verkaufen