Die Lufthansa wird bei Flotte und Personal einen drastischeren Abbau vornehmen müssen als bislang kommuniziert: Dies berichten Personen, die mit den Plänen der Unternehmensführung vertraut sind. Die Hoffnungen auf eine Erholung im Flug-Geschäft sinken weiter. Carsten Spohr, der CEO des Airline-Konzerns, habe an einem Mitarbeiter-Treffen von «katastrophalen Effekten auf die Buchungen» berichtet, welche die neuen Quarantäne-Regeln haben.

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Die Reservationen für den Oktober seien nicht einmal auf 10 Prozent des Vorjahresniveaus. Insgesamt betrügen die Passagierzahlen derzeit nicht einmal 20 Prozent des Vorjahres, so Spohr vor der Belegschaft.

Weniger Jumbos heisst weniger kleine Jets

Die Lufthansa, die rund 11 Milliarden Franken an staatlicher Unterstützung erhalten hatte, erwartet nun, dass sich das Luftverkehrs-Geschäft vor Mitte des Jahrzehnts nicht erholen wird. Es sei unklar, wann die Einnahmen wieder aufs Niveau von 2019 gelangen werden – und ob überhaupt. Insbesondere der Rückgang beim Geschäftsreise-Verkehr habe die Lufthansa hart getroffen, so CEO Spohr weiter. 

Die Lufthansa werde alle Airbus A380, den Grossteil ihrer A340 und alle verbliebenen Boeing 747-400 Jumbos ausser Dienst stellen, hiess es vergangene Woche aus informierten Kreisen. Daraus resultiere auch weiterer Abbau bei kleineren Flugzeugen, die als Zubringer für die Langstrecke dienen, so Spohr nun beim Staff Meeting.

Man arbeite nun an Massnahmen, die über die bestehenden Abbaupläne hinausgehen; bislang wird angesteuert, dass 100 Jets ausgemustert werden, was rund 22'000 Vollzeitstellen bedrohen würde. Dies dürfte nicht genügen, so das Signal laut Zuhörern.

Nach 50 Jahren: Boeing plant das Ende für den Jumbo Jet 747

In etwa zwei Jahren soll die letzte 747-8 aus der Fabrik rollen. Dies ist auch das Ende der Ära der Riesenvögel unter den Passagierjets. Mehr hier.

(bloomberg/gku)