Georg von Opel, Grossaktionär von Swiss Prime Site (SPS), wehrt sich vehement gegen eine weitere Erhöhung des Angebots für Jelmoli. «Ein höheres Angebot wäre für SPS wertvermindernd und ist somit nicht akzeptabel», meint er zur «Handelszeitung». Und von Opel präsentiert gleich noch eine andere Strategie: «Das Ziel, die führende Immobiliengesellschaft der Schweiz zu werden, kann auch über eine Fusion mit Jelmoli erreicht werden.»

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Allerdings würde eine solche Fusion länger dauern als die angestrebte Übernahme: Die Aktionäre von Jelmoli und SPS müssten dieser an einer Generalversammlung zustimmen. Dabei ist ungewiss, ob die nötige Mehrheit zustande käme.

«Unser Angebot bleibt unverändert», betont auch Wolfgang Weber-Thedy, Sprecher der Immobiliengesellschaft SPS. Für 1 Jelmoli-Titel bietet SPS 8,1 Aktien an. Doch das ist den Jelmoli-Grossaktionären sowie Verwaltungsräten Walter Fust und Klaus Wecken zu wenig - viel zu wenig.

Fust nannte der «Handelszeitung» vor kurzem einen Angebotspreis zwischen 9,5 und 10 SPS-Aktien für 1 Jelmoli-Aktie als «angebracht». Im Gegenzug hatte SPS das Angebot von 7,7 auf 8,1 SPS-Titel angehoben. Bei dieser Bewertung stützt sich SPS auf ein Gutachten der Bank Sarasin. Zuerst war Fust auf das erhöhte Angebot eingegangen. Als er jedoch merkte, dass andere Jelmoli-Grossaktionäre ihre Aktien der SPS zu diesen Konditionen nicht andienen, zog er seine Zusage zurück.

Bei welchem Angebot Jelmoli-Grossaktionär Klaus Wecken zuschlagen würde, will dieser nicht verraten: «Den künftigen Verhandlungen zu diesem Thema kann ich nicht vorgreifen», meint er. Mit anderen Worten: Es wird doch noch weiter verhandelt.

Auch andere Jelmoli-Grossaktionäre wie der Versicherer Suva und der Hedge-Fonds Franklin sind nicht bereit, ihre Aktien zum gebotenen Verhältnis einzutauschen. «Die Suva ist mit dem offerierten Aktientauschverhältnis nicht einverstanden», sagt Suva-Sprecher Erich Wiederkehr. Kleinaktionäre, etwa der frühere Jelmoli-Chef Peter Leumann, wollen ihre Aktien ebenfalls nicht andienen.

Von Opel gegen Erhöhung

Den sich sträubenden Aktionären von Jelmoli steht Georg von Opel mit seiner Pelham Investment AG gegenüber. Er ist seit dem Verkauf seiner Jelmoli-Aktien an SPS der grösste Aktionär von Swiss Prime Site. Von Opel hat bereits die erste Nachbesserung von SPS als falsch betrachtet. Das habe zu einer unnötigen Schädigung der SPS-Aktionäre geführt.

Das Übernahmeangebot von SPS läuft vom 29. Juli bis zum 14. September. Die Übernahme kommt nur zustande, wenn die SPS mehr als 66,67% der Aktien von Jelmoli erhält. Bereits stemmen sich 28,4% der Jelmoli-Aktionäre dagegen. Trotzdem ist das Pokerspiel noch nicht zu Ende, denn die SPS hat mit 30% der Jelmoli-Aktien gute Karten. Und im Pokerspiel wird der beste Bluffer gewinnen.