Mammut hat den Gipfel im Blick: Der Bergsportausrüster steigert im ersten Halbjahr den Umsatz um knapp 17 Prozent auf 111 Millionen Franken. Mit einem Minus von 6,4 Millionen Franken beim Betriebsgewinn sind zwar die schwarzen Zahlen noch nicht erreicht. Allerdings konnte die Tochter des Mischkonzerns Conzzeta den Verlust zum Vorjahr um 3, 5 Millionen verringern.

Es geht also bergauf. «Wir sind zufrieden mit der Entwicklung und erwarten, dass wir Ende Jahr klar profitabel sind», sagt Sprecher Michael Stäheli. Das grosse Geschäft macht der Brand mit Fokus auf Berg- und Wintersport in der zweiten Jahreshälfte. Vergangenes Jahr reichte es erst für eine schwarze Null. Doch 2018 soll nun der Absturz von 2015 endlich überwunden sein.

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Damals wurde Mammut unerwartet heftig durchgeschüttelt. Konsumenten kauften plötzlich lieber online ein, immer mehr Konkurrenten mischten mit im Outdoor-Markt und der Frankenschock versetzte der Marke obendrein einen Schlag. Die Profitabilität brach zusammen. Und der langjährige Chef Rolf Schmid trat mehr oder weniger freiwillig zurück.

Mammut investierte 12 Millionen Franken

Doch Mammut rappelte sich auf. Das Unternehmen lancierte 2016 einen 5-Jahres-Plan, um mit neuen Wegen zu alter Stärke zurückzukehren. Dafür investierte die Marke laut Stäheli letztes Jahr 12 Millionen Franken. Drei Massnahmen werden finanziert: Erstens soll der Brand im internationalen Geschäft wachsen. Mammut ist besonders im Deutschsprachigen Raum verankert. Doch der asiatische Markt, besonders China, wo Outdoor-Aktivitäten an Beliebtheit gewinnen, birgt riesiges Potenzial. Seit kurzem etwa verkaufen die Aargauer ihre Produkte auf dem chinesischen Internetmarktplatz JD.com, dem zweitgrössten Online-Händler des Landes.

Mammut
Quelle: ZVG

Zweitens ist nun auch Mammut im digitalen Zeitalter angekommen: So wurden interne Prozesse digitalisiert und Manager mit Know-how im E-Commerce an Bord geholt.

Drittens will die Marke nicht mehr länger nur Bergsportler erreichen, sondern auch Städter. Urbaner will man werden. Und so kommt nächsten Sommer eine neue Kleiderlinie namens Delta X auf den Markt. Eine Ausrüstung für den Hipster, der in der Stadt nicht auf technisch ausgeklügelte, wasser- und winddichte Materialien verzichten will.

Das Klima wird rauer

Nun steht das Unternehmen in der Hälfte des fünfjährigen Strategieplans. Es gibt noch viel zu tun. In Sachen E-Commerce steckt Mammut noch in Kinderschuhen. Ein eigener Online-Shop existiert erst seit zwei Jahren. Zudem wird das Klima im Outdoor-Markt immer rauer: Weit über Tausend Marken buhlen bereits um Käufer. Und technisch hochwertige Kleider haben heute auch Billiganbieter.

Trotz dem unaufhaltsamen Online-Handel ist deshalb stationäre Präsenz unerlässlich. In den letzten Jahren wurde sie gar ausgebaut. Zwischen 70 und 80 Monobrand-Verkaufspunkte betreibt Mammut derzeit – von Flagshipstores, zu Verkaufsflächen, bis zum Pop-up-Store. Der wichtigste Absatzkanal jedoch, betont Stäheli, bleibe der Fachhandel. Trotz aller Ausflüge in den Lifestyle-Bereich will der Brand offenbar seine Hauptkunden nicht aus den Augen verlieren: Wanderer, Bergsportler und Alpinisten.