Max Link ist ein äusserst gefragter Mann. Der ehemalige Centerpulse-Chef fungiert als Verwaltungsratspräsident mehrerer börsenkotierter US-Gesundheitsfirmen: Etwa bei Cell Therapeutics, Alexion Pharmaceuticals, CytRX und Protein Design Labs, deren Aktien an der Nasdaq gehandelt werden. Auch bei Celsion, einer an der American Stock Exchange notierten Firma, und beim Jungunternehmen Amedica aus Salt Lake City sitzt Link auf dem Präsidentensessel.

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Deutsche Start-up-Firmen wie Morphochem aus München oder Noxxon Pharma aus Berlin verweisen stolz auf ihren renommierten Vorstandsvorsitzenden aus der Schweiz. Natürlich dürfen auch ein paar gewöhnliche Verwaltungsratsposten nicht fehlen, etwa bei Mipharm (Italien), Procyon (Kanada, Toronto Stock Exchange) oder den drei Nasdaq-Unternehmen Columbia Laboratories, Human Genome Sciences und Discovery aus den USA.

Die Venture-Capital-Firmen Merlin Biosciences (London) und NGN Capital (New York) führen Max Link in ihrem Advisory Board auf. In der Risikokapitalszene ist das Advisory Board oft weniger ein Berater-Gremium als eine Aneinanderhäufung von wohlklingenden Namen mit Türöffner-Funktion.

Während sich ausländische Firmen offenbar gerne mit dem Namen Max Link schmücken, ist der frühere Sandoz-Manager in der Schweiz dem Unternehmensimage wohl eher abträglich. Dem in St. Gallen promovierten Ökonomen haftet ein Abzocker-Image an, seit er den Verkauf der traditionsreichen Centerpulse ans US-Unternehmen Zimmer vorangetrieben hatte. Nicht ein sentimentaler «Ausverkauf-der-Heimat-Reflex» hatte zur öffentlichen Kritik geführt, sondern der Umstand, dass Link durch den Verkauf in den Genuss einer Millionen-Abgangsentschädigung gelangte. Diese «Verkaufsprämie» hatte sich das Centerpulse-Management selbst zugehalten: Ein so genanntes Change of Control Agreement sah für den Fall einer Kündigung aufgrund eines Kontrollwechsels Entschädigungszahlungen «in der Höhe von sechs bis 30 Monatsgehältern» vor.

Zudem werden Link als CEO und Präsident des Schweizer Medtech-Unternehmens Pendragon Versagen und sogar unlautere Marketing-Methoden vorgeworfen. Für den viel beschäftigten Link ist Pendragon ein 20%-Pensum.

Die Misstöne aus der Schweiz dürften dem 64-Jährigen aber nicht den Schlaf rauben. Dem Vernehmen nach hält er sich ohnehin lieber an seinem Zweitwohnsitz in New York auf.