Stabwechsel bei Microsoft in der Schweiz: Der bisherige General Manager Alexander Stüger wird zur Nummer zwei in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA) befördert. Sein Nachfolger wird Peter Waser, der bisher die Enterprise und Partner Gruppe (EPG) bei Microsoft in der Schweiz leitet. Stüger (49) wird per Anfang Mai Leiter der Business und Marketing-Organisation Microsoft EMEA und damit für die Produkteverkaufs- und Marketingaktivitäten zuständig sein. In dieser Position untersteht er direkt dem Microsoft-EMEA-Chef Neil Holloway.

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Mehr Stellen bei Microsoft

Seit 1995 arbeitet der gebürtige Österreicher Stüger bei Microsoft. Vor fünf Jahren übernahm er die Leitung der Schweizer Niederlassung von Microsoft. In der Schweiz dürfte Microsoft mit rund 300 Vollzeitstellen einen Jahresumsatz von rund 530 Mio Fr. erzielen. «Die Schweiz ist einer der am weitesten entwickelten IT-Märkte», sagt Stüger gegenüber der «HandelsZeitung», «hier ist die Verbreitung von Microsoft-Produkten hoch.» In den letzten Jahren sei auf dem Hintergrund des reifen Marktes ein «sehr gutes Wachstum» erzielt worden, dieses habe 1 bis 2% über dem Konzerndurchschnitt gelegen. Im laufenden Fiskaljahr, das bis Ende Juni dauert, sollen 65 neue Mitarbeiter eingestellt werden. «Inklusive Zulieferer kommen wir damit auf rund 400 Stellen», sagt Stüger weiter. Ein sehr gutes Wachstum verzeichnet Microsoft bei Firmensoftware für die Verwaltung von Unternehmensressourcen (ERP).

Stüger wird mit seiner Familie weiterhin in Zürich wohnen. «Wir haben unser Hauptquartier offiziell in Paris, aber mein neuer Vorgesetzter arbeitet selber in einem Büro in London, und wir haben ein verteiltes Hauptquartier», sagt Stüger. «Grundsätzlich gehört das Wochenende weiter meiner Familie, und während der Woche spielt es nicht eine so grosse Rolle, ob ich abends spät mit dem Flugzeug aus London oder mit dem Auto aus Bern zurückkomme.» Stüger kann so auch weiter das Schicksal der «Stiftung Produktive Schweiz», an deren Lancierung er massgeblich mit beteiligt war, weiter verfolgen. Wenig Auswirkungen hat die letzte Woche bekannt gewordene Verschiebung des neuen Microsoft-Betriebssystems «Vista». «Es geht hier lediglich um eine Verzögerung von ein paar Wochen», sagt Stüger, «und für Unternehmenskunden mit so genannten «Enterprise-Agreements» gibt es kaum Verzögerungen.»

Typischerweise ersetzen Unternehmenskunden erst ein bis zwei Jahre, nachdem ein neues Betriebssystem auf den Markt gekommen ist, ihre PCs mit vorinstallierten neuen Betriebssystemen.

IBM-Mann als Nachfolger

Stügers Nachfolger Peter Waser (50) arbeitete nach seinem Studium zunächst auf verschiedenen Positionen bei IBM, dann bei der Swisscom als Leiter der Kundenbetreuungszentren. Anschliessend baute er als CEO den Telekom-Start-up Callino auf. Waser stiess 2001 zu Microsoft. Seine Herausforderung wird es sein, den Umsatz der kaum noch wachsenden, aber sehr profitablen Bereiche Office-Programme und Betriebssysteme zumindest zu halten und das Wachstum der neuen Bereiche wie Enterprise-Ressource-Planning-Software (ERP), Spielkonsolen, Mobilkommunikation und Home-Entertainment zu steigern. Derzeit investiert Microsoft viel Geld in den ERP-Bereich, in dem das Unternehmen bei den beiden Produktelinien Navision und Axapta stark mit lokalen Partnerfirmen wie Crealogix oder redIT zusammenarbeitet.

Ein Nachfolger für Waser wird bereits gesucht in erster Linie sollen externe Kandidaten zum Zuge kommen. Microsoft beschäftigt in der Schweiz bereits bekannte Leute wie den Ex-Compaq- und HP-Schweiz-Chef Ralf Brandmeier und Floris van Heijst.