Der boomende E-Commerce stellt die Unternehmen vor zunehmende Herausforderungen. Das Angebot in den Online-Shops ist breit, die Auswahl an Produkten mit jener in traditionellen Läden nicht zu vergleichen. Hinzu kommt häufig auch die Möglichkeit, dass sich die Kunden mit wenigen Klicks individuelle Artikel selber zusammenstellen können. Produkte deshalb in einzelne Module aufzuteilen und unterschiedliche Plattformen zu bilden, ist ein Trend, der in der industriellen Herstellung von kundenindividueller Massenproduktion, der sogenannten Mass Customization, seit längerem anhält. In diesem Konzept sollen die Vorzüge der Massenproduktion genutzt und den Wünschen der Kunden nach Individualisierung soll Rechnung getragen werden.

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Ein Lösungsansatz für die widersprüchlichen Anforderungen der Massenproduktion und der Individualisierung liegt in der Modularisierung. Damit soll der Zielkonflikt zwischen Effizienz und Flexibilität aufgelöst und eine nachhaltige Produktivitätssteigerung ermöglicht werden. Bereits wurde in Anlehnung an die Industrie 4.0, die als ein wesentliches Ziel die kundenindividuelle Massenproduktion hat, der Begriff der Modularisierung 4.0 eingeführt. Das Ziel dieses Konzeptes ist es, die Entwicklung eines effizienten und gleichzeitig flexiblen Produktionssystems zu ermöglichen. Dank der verstärkten Modularisierung sollen verborgene Potenziale gehoben werden. Dies sichert den Unternehmen im zunehmenden globalen Konkurrenzdruck wichtige Wettbewerbsvorteile.

Hier sind nun auch die Anbieter von Intralogistikdienstleistungen gefordert. Ihre Lösungen sollen flexibel sein, sich leicht den wechselnden Marktanforderungen anpassen und dennoch ein Höchstmass an Effizienz zulassen. Denn Systemintegratoren, Anlagenbauer und auch Endkunden müssen zunehmend unvorhersehbare Schwankungen beim Warendurchsatz sowie Änderungen bei den Auftragsstrukturen oder im Warensortiment bewältigen. Zudem sind die Firmen heute einer immer grösseren Anzahl kleinerer Einzelbestellungen ausgesetzt. «Die Kunst ist es, mit einem modularisierten Angebot die individuellen Wünsche der Kunden befriedigen zu können», sagt Swisslog-Chef Peter Hettich (siehe Interview Seite 43). Einen ersten Schritt dazu hat Interroll getan. Der Fördertechnikspezialist hat im Frühling eine modulare Fördererplattform lanciert als Antwort auf die Herausforderungen, die sich an heutige und zukünftige Materialflusslösungen stellen. Nicht umsonst gilt die neue Plattform als die bedeutendste Einführung in ihrer Firmengeschichte.