Der Schweizer Zementkonzern Holcim bekommt einen neuen Chef. Konzernchef Jan Jenisch soll bei der Generalversammlung im Mai zum Verwaltungsratspräsidenten gewählt werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Jenisch werde den Konzern für eine begrenzte Zeit weiterhin operativ führen, hiess es weiter.

Vorausgesetzt die Aktionäre stimmen dem Vorschlag an der Generalversammlung zu, würde Jenisch in Personalunion sowohl den Posten des Präsidenten als auch den des CEOs bekleiden. «Der Verwaltungsrat betrachtet dieses Doppelmandat als Übergangszeit, um die derzeitige Transformation von Holcim und die rasche Umsetzung der Strategie 2025 zu gewährleisten», heisst es dazu in der Mitteilung.

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Dieses Doppelmandat ist demnach zeitlich begrenzt und ein Nachfolger für den CEO wird innerhalb der nächsten 12 Monate bekannt gegeben. Der jetzige VR-Präsident Beat Hess wird aus dem Gremium ausscheiden. Er wurde 2010 in den Verwaltungsrat von Holcim gewählt und hat das Präsidium seit 2016 inne.

Dividende wird auf 2,50 Franken pro Aktie angehoben

Das vergangene Jahr schloss Holcim mit Rekordwerten bei Umsatz und operativem Ergebnis ab: Der Umsatz stieg um 8,8 Prozent auf 29,2 Milliarden Franken. Und dies, obwohl Holcim grosse Zementgeschäfte in Indien und Brasilien verkauft hat. Auf vergleichbarer Basis wäre der Umsatz um 12,9 Prozent gestiegen, teilte der weltgrösste Zementkonzern am Freitag mit.

Die neue Sparte Lösungen & Produkte steigerte den Umsatz dank Zukäufen um über die Hälfte auf 5,55 Milliarden Franken. Hier hatte Holcim mehr als 5,5 Milliarden angepeilt. Aber auch aus eigener Kraft wäre die Sparte um 18,5 Prozent gewachsen.

Der wiederkehrende Betriebsgewinn EBIT kletterte um 3,0 Prozent auf 4,75 Milliarden Franken. Das ist das beste Ergebnis seit Jahren. Darin sind Restrukturierungs-, Prozess- und andere Einmalkosten sowie Wertminderungen auf Betriebsanlagen nicht enthalten.

Der Konzerngewinn schoss um 44 Prozent auf 3,31 Milliarden Franken nach oben. Dabei spülte der alleine Verkauf von Indien einen Sondergewinn von 1,5 Milliarden Franken in die Kasse. Auf der anderen Seite wird das Ergebnis von der Busse von 778 Millionen US-Dollar des US-Justizministeriums wegen der Syrien-Affäre belastet.

Die Aktionäre sollen eine Dividende von 2,50 Franken je Titel erhalten. Das sind 30 Rappen mehr als im Vorjahr.

Für das neue Geschäftsjahr gibt Holcim erstmals finanzielle Ziele bekannt: Der Nettoumsatz soll um 3 bis 5 Prozent wachsen. Der wiederkehrende EBIT auf vergleichbarer Basis soll dabei überproportional zulegen. Der Free Cashflow nach Leasingverhältnissen werde in Höhe von rund 3 Milliarden Franken erwartet.

(reuters/awp/mth)