Der früher als geplante Wechsel im Nestlé-Präsidium von Paul Bulcke zu seinem designierten Nachfolger Pablo Isla kommt nicht überraschend. Nach zwei CEO-Abgängen in nur einem Jahr war die Unruhe im Konzern gross und Grossaktionäre erhöhten den Druck auf Bulcke, wie etwa am letzten Wochenende in den Medien zu lesen war.
Paul Bulcke habe den Entscheid für seinen verfrühten Rücktritt selbst gefällt, betonte eine Konzernsprecherin auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP am Dienstagabend. Er sei der Überzeugung gewesen, dass nun der richtige Zeitpunkt dazu sei.
Pablo Isla wird das Amt als Verwaltungsratspräsident bereits Anfang Oktober anstatt erst im kommenden Frühjahr übernehmen, wie Nestlé am selben Abend bekanntmachte. Er wird den Konzern gemeinsam mit CEO Philipp Navratil in die Zukunft führen. Navratil hatte die operative Leitung Anfang September von Laurent Freixe übernommen, der über eine firmeninterne und verheimlichte Affäre gestolpert war.
Bulcke habe volles Vertrauen in die neue Führung um Isla und Navratil, so die Sprecherin weiter. Die nun klare Führungsstruktur werde dem Konzern helfen, sich weiterzuentwickeln. Im Rahmen des Konzernumbaus legt Nestlé den Fokus auf organisches Wachstum, Effizienzsteigerungen und weitere Investitionen in die verschiedenen Marken der Gruppe.
(awp/dob)