Peter Brabeck, Präsident der Verbier Festival-Stiftung, hat ein Problem. Der frühere Nestlé-Chef muss nach einem neuen Sponsor Ausschau halten, nachdem ausgerechnet sein früherer Arbeitgeber, Nestlé, beim Klassikgrossevent in den Walliser Bergen den Geldhahn zugedreht hat.

Jahrelang hatte die Nestlé-Tochter Nespresso das traditionsreiche Festival als Hauptsponsor mit 250'000 Franken pro Jahr unterstützt. Eine Sprecherin von Nespresso bestätigt den Ausstieg: «Wir haben uns entschieden, unsere Zusammenarbeit mit dem Verbier Festival zu beenden.» Künftig werde sich der Kaffee-Kapselhersteller vermehrt auf Gastronomie (Gourmet Weeks) und Kino (Zurich Film Festival) fokussieren.

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Schneiders Strategiewechsel

Hintergrund ist ein Strategiewechsel im gesamten Nestlé-Konzern, den CEO Mark Schneider eingeleitet hat. Während Brabeck als Nestlé-Chef und Präsident des Verwaltungsrates stark auf erstklassige Kulturengagements setzte, fokussiert Schneider stärker auf Breite und Jugend.

Entsprechend werden beim Nahrungsmittelriesen Millionen umgetopft. So hat Nestlé als langjähriger Hauptgeldgeber der Salzburger Festspiele seinen Einsatz per Ende Jahr massiv reduziert; auch beim Lucerne Festival hat man massiv abgepolstert. Stattdessen wird der Multi das Volksfest Fête des Vignerons, das diesen Sommer am Genfersee stattfindet, mit 1,4 Millionen unterstützen.

(bar)