Die Schweizer Bildungslandschaft ist um ein Angebot reicher. Die modulare Führungsausbildung SVF (Schweizerische Vereinigung für Führungsausbildung) ist zeitlich flexibel einteilbar. Sie vermittelt fachliche sowie soziale Kompetenzen, die Führungskräfte im Alltag brauchen. Der Fachausweis Führungsfachfrau/ Führungsfachmann rundet die Ausbildung mit einem eidgenössisch anerkannten Abschluss ab.

Mitarbeiterbefragungen bringen es regelmässig zum Vorschein: Zentraler Faktor für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz tendenziell wichtiger als der Lohn ist das Verhalten des Chefs bzw. der Chefin. Peter Petrin, Leiter von Akad Business und Vorstandsmitglied der SVF, meint: «Mitarbeiterzufriedenheit hängt bis auf hohe Hierarchiestufen stark von der fachlichen und sozialen Führungskompetenz der direkten Vorgesetzten ab. Diese Fähigkeiten will die SVF mit der modularen Führungsausbildung gezielt fördern.» Bis anhin fehlte in der Schweiz eine institutionalisierte, zeitgemässe Führungsausbildung. Deshalb und im Bewusstsein, dass in der modernen Arbeitswelt die Führung von Mitarbeitenden und Wirtschaftseinheiten immer anspruchsvoller wird, ist die SVF Schweizerische Vereinigung für Führungsausbildung im Jahre 2000 gegründet worden. Der Vereinigung gehören private wie auch öffentliche Institutionen, so auch die Armee, an.

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In einer ersten Phase hat die SVF ein Curriculum entwickelt, das in zwei Stufen zum eidgenössischen Fachausweis Führungsfachfrau/ Führungsfachmann führt. In einer zweiten Phase wird sich die SVF der Vorbereitung der höheren Fachprüfung widmen, die zum eidgenössischen Diplom Führungsfachfrau/ Führungsfachmann führen wird.

Modular zum Titel

In einer ersten Stufe können Berufsleute, unabhängig von ihrer Branchenzugehörigkeit, bei zahlreichen Weiterbildungsanbietern sechs Management- sowie fünf Leadershipmodule (s. Kasten) absolvieren und sich so auf die von der SVF organisierten Modulprüfungen vorbereiten. Bei entsprechendem Prüfungserfolg erlangen sie ein Zertifkat SVF in Management bzw. in Leadership. Die Zertifikate bilden, zusammen mit mindestens einem Jahr Führungspraxis, die Voraussetzung für die Zulassung zur eidg. Berufsprüfung. Diese steht voll im Zeichen der Vernetzung der erworbenen Management- und Leadership-Fähigkeiten ganz im Sinne eines umfassenden Führungsverständnisses, das unternehmerische und zwischenmenschliche Aspekte vereint.

Der modulare Aufbau der Ausbildung bietet die Möglichkeit, dass Studierende ihr Ausbildungsprogramm entsprechend ihren individuellen Bedürfnissen «à la carte» zusammenstellen können. Die Ausbildungsdauer hängt weitgehend von den eigenen zeitlichen Ressourcen ab. Vieles spricht für eine Ausbildungsdauer von rund anderthalb Jahren. Ausbildung und volle Erwerbstätigkeit sind so problemlos in Einklang zu bringen.

Viele Weiterbildungsinstitutionen bieten diese Ausbildung in Form von Studiengängen in Management und Leadership an. Dank der Modularisierung kann aber vor allem in den Managementfächern auch Vorwissen individuell berücksichtigt werden. So ist es bei vielen Anbietern möglich, selektiv jene Module zu belegen, in denen der für das SVF-Zertifikat noch erforderliche Stoff vermittelt wird. Von den Modulprüfungen in Management ganz befreit sind zudem alle Inhaberinnen und Inhaber eines kaufmännischen Fachausweises.

Viel versprechende Nachfrage

Im März finden die ersten Modulprüfungen für den SVF-Zertifikatsabschluss statt. Rund 60 Erstabsolventen haben sich für Prüfungen in Management und weit über 100 für solche in Leadership angemeldet. Die SVF rechnet mit einer nun rasch ansteigenden Nachfrage, vor allem im Bereich Leadership. So werden für diese Prüfungen im kommenden Jahr weit über 300 Absolventinnen und Absolventen erwartet. Dass die Nachfrage im Bereich Leadership weit höher ist als in Management, hängt mit der Gleichwertigkeit von bereits erlangten Fachausweisen und der voraussichtlichen Anerkennung gleichwertiger Managementabschlüsse ab. Die Modulprüfungen wie auch die eidg. Berufsprüfung werden jeweils im März und September durchgeführt, die Berufsprüfung erstmals im März 2005.

Die neue Ausbildung ist eine sinnvolle Option für Berufstätige, die bereits Führungsverantwortung tragen. Ebenso können sich Nachwuchskräfte mit dieser modularen Führungsausbildung gezielt auf eine Führungsaufgabe vorbereiten. Attraktiv kann sie zudem für Firmen sein, welche die spezifische Führungsausbildung als «Paket» bewusst an professionelle externe Anbieter delegieren wollen.

Nadine Spothelfer, Leiterin der Schule für Personal, Führung und Organisation, Akad Business, Basel, Bern, Luzern und Zürich.

«Upgrades» für Manager

Wer sich nicht regelmässig in seinem Beruf über aktuelle Entwicklungen informiert und auf den neuesten Stand des Wissens bringt, wird schnell überholt auch auf der Karriereleiter. Lehrende und Lernende haben in der jüngsten Vergangenheit von zahlreichen Innovationen profitiert. Jedoch: Weder Fernlehrgänge und E-Learning ersetzen den Mehrwert, der im direkten Informations- und Erfahrungsaustausch sowie bei informellen Kontakten entsteht beispielsweise an Tagungen und Seminarien. Die «HandelsZeitung» hat deshalb mit den Veranstaltungen von Euroforum eine zusätzliche Informationsquelle für Entscheider erschlossen. (hz)

Management- und Leadership-Module

Das Zertifkat SVF

Module in Management: Module in Leadership:

Fokus Fachkompetenz Fokus Sozialkompetenz

Grundzüge der Betriebswirtschaft Selbstkenntnis als Führungsperson

Finanzielles und betriebliches Selbstmanagement als

Rechnungswesen Führungsperson

Personalwesen Eine Gruppe/ein Team führen

Eine Gruppe/ein Team organisieren Mit einer Gruppe/einem Team Projektmanagement kommunizieren,die Gruppe/das Recht Team informieren

In der Gruppe/im Team Konflikte bewältigen