Medienwirksam stellte Sauber-Chefin Monisha Kaltenborn in dieser Woche Sergei Sirotkin vor. Der 17-jährige Russe ist Teil des Deals des Hinwiler Rennstalls mit russischen Geldgebern. Die Investoren aus dem Osten sollen dem Formel-1-Team mit kolportierten 470 Millionen Franken unter die Arme greifen. Im Gegenzug wird dafür aber der Sohn des Miteigentümers eines der Geldgeber auf einem Sitz des Sauber C33 installiert.

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Auch wenn die Geldnöte des Sauber-Teams akut sind, ist längst bekannt, dass die Überweisung der Investoren erst auf Ende August geplant ist. Seither tauchen immer wieder Zweifel auf, ob das Geld überhaupt ins Zürcher Oberland fliessen wird. Und sie erhalten nun neue Nahrung.

Kein russisches Geld für Air Alps

Diese Woche wurde bekannt, dass die österreichische Fluggesellschaft Air Alps liquidiert werden muss. In Innsbruck setzte man bis zuletzt darauf, dass die russische Investorengruppe Refca Geld in das schlingernde Unternehmen steckt. Wie handelszeitung.ch aus Österreich nun erfahren hat, waren die Verträge bereits unterschrieben – Geld ist aber nie geflossen.

Irritierend bei diesem Deal sei gewesen, dass die Unterschrift sehr rasch und ohne sonst übliche Nachverhandlungen getätigt worden sei, bestätigt ein mit der Sache Vertrauter. Allerdings war der Erhalt dieser Verträge das letzte Signal der Refca. Seither hörte man nie mehr was von den Russen, Zahlungserinnerungen und Mahnungen blieben unerwidert.

Ungebrochene Zuversicht bei Sauber

Diese Refca Group, an der die Ostschweizer Remi Finanz- und Verwaltungs AG um Investor Urs Peter Koller zu 25 Prozent beteiligt ist, taucht beim Sauber-Deal ebenfalls auf. Allerdings nur indirekt über deren Hauptaktionär: Der staatliche Fonds für Entwicklung der Nord-Westlichen Russischen Föderation ist einer der vermeintlichen Sauber-Investoren. Das Geld fliesst «wie abgemacht», sagte Sauber-Chef Kaltenborn bei der Präsentation von Sirotkin.

Der Fall von Air Alps lässt die Zweifler zumindest nicht leiser werden. Weder die Refca Group noch die an dieser «Russian-European Finance & Consulting Agency» beteiligte Remi wollten sich gegenüber handelszeitung.ch zu Detailfragen äussern.