Der Immobilienentwickler Orascom Development meldet einen Verkaufserfolg: Wie das Unternehmen am Sonntagabend bekannt gab, seien alle restlichen Apartments im Chedi-Komplex verkauft worden. Die Chedi-Anlagen umfassen ein fünf Sterne Hotel mit 50 Zimmern sowie 106 Apartments und 13 Lofts und Penthouses. Sie sollen in der Wintersaison 2013/14 eröffnet werden.

Orascom Development hat 73 Apartments zu einem garantierten Basisverkaufspreis von 122,7 Millionen Franken plus allfällige Verkaufsgewinne an Acuro Immobilien verkauft. Von den 119 Immobilieneinheiten im Chedi seien somit alle Apartments verkauft, ausser 4 Wohnungen die vormals reserviert wurden sowie 10 Lofts und Penthouses die bei der Orascom Development verbleiben.

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Die Rechte an den Apartments werden Acuro beim Abschluss der Transaktion gegen eine Zahlung von ungefähr 50 Prozent des Kaufpreises übertragen, hiess es. Die übrigen 50 Prozent werden der Mitteilung zufolge in vorher vereinbarten Raten entsprechend des Baufortschritts fällig. Orascom Development CEO Gerhard Niesslein spricht von einem «Meilenstein».

Acuro ist ein Investmentgefäss für Investoren das von Swiss Finance & Property und Orox Asset Management verwaltet wird. Die erworbenen Apartments sollen über einen Zeitraum von maximal 7 Jahren veräussert werden. Orascom Development Verwaltungsratspräsident Samih Sawiris und die Familie Sawiris investieren in Acuro als Minderheitsaktionäre.

Orascom-Tochter verpfändet 87 Prozent der Aktien an Uri - Neuer Investor?

Wenn das Ressort-Projekt in Andermatt (UR) nicht zu Stande kommt, erhält der Bergkanton Uri das Land sowie die erbauten Anlagen. Die Projektgesellschaft Andermatt Swiss Alps (ASA) hat dem Kanton Uri 32'347 Titel zu einem Buchwert von 32,3 Millionen Franken verpfändet, schreibt die «Sonntagszeitung». Dies entspricht 87,4 Prozent an ASA, hinzu kommt verpfändetes Land im Wert von einer Million. Die Angaben dazu sind im Jahresbericht zu finden.

Damit komme ASA der vertraglichen Verpflichtung nach, den Originalzustand wiederherzustellen, falls das Projekt scheitere. Die verpfändeten Aktien würden indes wohl wertlos, falls das Projekt nicht zu Stande kommt. Dies hätten zahlreiche Buchhaltungsexperten bestätigt.

Steigendes Interesse an Andermatt

Ein allfälliger Kollaps des Ressort-Projekts kommt nicht von ungefähr. Orascom und ASA haben schwierige Zeiten hinter sich. Das Mutterhaus schrieb aus verschiedenen Gründen in den vergangenen Berichtsperioden Verluste, die ASA benötigte gar eine Kapitalspritze.

Gemäss dem Artikel zeigt sich aber ein Silberstreifen am Horizont: Neben besser laufenden Geschäften in anderen Anlagen von Orascom, würden sich für das Angebot in Andermatt wieder mehr Interessenten melden. Auch ein neuer Investor sei in Sichtweite, besagen Gerüchte. Weitere Informationen dazu sollen Anfang nächster Woche folgen, hiess es weiter.

Orascom-Papiere ziehen kräftig an

Die Aktien von Orascom Development stiegen am Montag im frühen Handel kräftig. Damit reagieren die Titel des Immobilienentwicklers sehr positiv auf den Appartementverkauf in Andermatt.

Gegen 9.30 Uhr klettern die Titel um 8,2 Prozent auf 16,50 Franken und sind damit der grösste Gewinner im SPI. Mit 30'000 gehandelten Stücken ist bereits etwas mehr als das Doppelte des durchschnittlichen Tagesvolumens erreicht. Der Gesamtmarkt (SPI) fällt derweil leicht um 0,05 Prozent.

Auch wenn die Mittel aufgrund des Konstrukts wohl indirekt teilweise durch Samih Sawiris einfliessen, wertet die ZKB die Nachricht positiv. Orascom Development Verwaltungsratspräsident Samih Sawiris und die Familie Sawiris investieren in Acuro als Minderheitsaktionäre. Auch die Bank Sarasin wertet den Verkauf positiv, da zuletzt nicht nur der Cash Flow Anlass zur Sorge gegeben habe, sondern generell die Verkaufszahlen in Andermatt sich eher schleppend entwickelten. Solange aber die Situation in Ägypten unsicher bleibe, seien auch die Risiken für die Orascom-Aktie hoch, so Analyst Patrick Hasenböhler.

UBS überrascht

Die UBS zeigt sich in einer ersten Reaktion überrascht von der Transaktion, da eher eine Senkung des Bestands in Ägypten erwartet wurde. Analyst Jean-Francois Meymandi war bislang davon ausgegangen, dass Orascom die Wohnungen in Andermatt selbst verkaufen wolle. Wie seine Kollegen wertet aber auch er das Geschäft positiv, da die Notwendigkeit zur Cash-Beschaffung bestand. Mit den frischen Mitteln gebe es nun mehr Flexibilität bei den Investitionen in den kommenden 2 Jahren. Dennoch bleibt er bei seiner Einstufung «Sell» für die Aktien.

(chb/aho/awp)