Jetzt wird Zug ein bisschen zu Schlumpfhausen. Schleich, der traditionsreiche deutsche Hersteller von Spielfiguren, gehört neu mehrheitlich der Schweizer Private-Equity-Gesellschaft Partners Group. Sie hat Schleich der französischen Investmentgesellschaft Ardian abgekauft. In der Schweiz ist Ardian unter anderem als Aktionär von SIG und Acino bekannt.

Die finanziellen Details der Transaktion wurden nicht bekannt gegeben.

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Die Figuren des in Schwäbisch Gmünd – die Kleinstadt liegt unweit von Stuttgart – ansässigen Unternehmens gehören im Spielwarenhandel zu den Dauerbrennern. Sie sind in über 50 Ländern an rund 40'000 Verkaufspunkten erhältlich.

Neben den berühmten Schlümpfen stellt das 1935 gegründete Unternehmen unter anderem lebensecht aussehende Tierfiguren her, ferner zunehmend ganze Spielwelten für Pferdefans oder Liebhaber von Fantasy-Figuren.

Schleich

Schleich-Tiere im Spielwarenhandel: Jeden Kind sein Lieblingstier.

Quelle: Getty Images

Im Vergleich zu den Riesen der globalen Spielwarenindustrie wie Lego, Mattel oder Hasbro ist Schleich zwar ein kleiner Fisch, es gehört aber mit einem Umsatz von deutlich über 150 Millionen Euro dennoch zu den Grossen der Branche.

Profitables Wachstum

In den letzten Jahren war Schleich sehr erfolgreich unterwegs. 2018 setzte das Unternehmen mit 183 Millionen Euro 17 Prozent mehr um als im Vorjahr. Im Hauptmarkt Deutschland haben sich die Verkäufe in diesem Zeitraum gar um über ein Viertel erhöht. Mit dieser Wachstumsrate hat Schleich den Gesamtmarkt für Spielwaren um Längen abgehängt.

Unter dem Strich dürfte Schleich ebenfalls profitabel arbeiten. Gemäss den jüngsten Daten aus dem deutschen Handelsregister verdiente Schleich in den Jahre 2016 und 2017 etwas über 16 respektiv über 15 Millionen Euro, bei einem Umsatz von 123 und 137 Millionen Euro.

Partners Group setzte sich in einer Auktion durch

Am erfolgreichen Management unter der Leitung von Chef Dirk Engehausen – er war vor Schleich für Lego und zuletzt für Tchibo tätig – will die Partners Group festhalten, wie es in einer Mitteilung heisst. Engehausen soll Schleich in eine «neue Phase des internationalen Wachstums zu führen».

Zu diesem Zweck sollen die Partnerschaften mit Onlinehändlern und Vertriebspartnern weiter ausgebaut werden. Partners Group werde auch in die Entwicklung des Online-Vertriebs und in die Produktinnovation des Unternehmens investieren, hiess es weiter im Communiqué.

Durchgesetzt hat sich die Partners Group als neuer Besitzer von Schleich in einer Auktion, an der unter anderem auch die Private-Equity-Gesellschaft Pamplona teilgenommen hatte. Vor der letzten Runde berichtete die Nachrichtenagentur «Bloomberg» unter Berufung auf Insider, dass Schleich für rund 400 Millionen Euro den Eigentümer wechseln könnte. Verkäufer Ardian soll 2014 rund 220 Millionen Euro für das Unternehmen bezahlt haben.

Partners Group

Die Partners Group gehört gemessen am Börsenwert zu den grössten kotierten Unternehmen in der Schweiz. Der Vermögensverwalter investiert für seine Kunden in private Unternehmen, poliert diese auf und verkauft sie dann weiter. Insgesamt verwaltet Partners Group Vermögen von über 70 Milliarden Euro.

Die Gründer des Unternehmens – Urs Wietlisbach, Alfred Gantner und Marcel Erni – sind alle drei Milliardäre. Die «Bilanz» schätzt ihr Vermögen auf zusammen 5 bis 6 Milliarden Franken.