Der Weg an die New Yorker Technologiebörse Nasdaq ist für den Schweizer Fahrzeughersteller Aebi Schmidt frei. Die Aktionäre der US-Firma The Shyft Group haben der Fusion mit Aebi Schmidt zugestimmt. An der ausserordentlichen Generalversammlung vom Freitag habe die Zustimmung bei 99 Prozent der anwesenden und 81 Prozent aller ausgegebenen Stimmen gelegen, heisst es in einer Mitteilung vom Mittwoch. Damit könne das US-Unternehmen definitiv integriert werden. Der Name des fusionierten Konzerns wird Aebi Schmidt Group sein. 

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Die Transaktion soll nun Ende Juni abgeschlossen werden. Als erster Handelstag an der US-Börse Nasdaq strebt das Management den 1. Juli an. Die Aktie wird dann unter dem Börsenkürzel AEBI gehandelt werden. Aebi-Schmidt-Hauptaktionär Peter Spuhler (66) werde nach der Übernahme mit einem Aktienanteil von über 35 Prozent weiter Hauptaktionär bleiben. Aebi Schmidt wird sechs von elf Mitgliedern im Verwaltungsrat stellen, Shyft fünf. Der Hauptsitz bleibt in der Schweiz.

Chef von Aebi Schmidt ist Spuhlers Vertrauter Barend Fruithof. Der frühere CS- und Julius-Bär-Banker hat Aebi Schmidt von einem Sanierungsfall zu einem Börsenkandidaten gemacht und mit Zukäufen gestärkt. Im Dezember hatte er dann die Fusion von Aebi Schmidt mit der Shyft Group angekündigt. Dank der Fusion kommt das Unternehmen, das unter anderem Kehrmaschinen und Schneeräumfahrzeuge fertigt, auf einen Umsatz von rund zwei Milliarden Dollar. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen inklusive Synergien liegt bei rund 200 Millionen Dollar. 

Da die Shyft Group bereits an der Börse kotiert sind, kommt Aebi Schmidt nun über die Fusion zu der langersehnten Börsenkotierung. Fruithof erklärte in einem Interview mit der Handelszeitung, dass eine Zweitnotiz in der Schweiz unter Umständen zu prüfen wäre. Das Festhalten am Konzernsitz Schweiz begründete er unter anderem mit günstigeren Finanzierungskosten, da die Zinsen in der Schweiz tiefer sind als in den USA. Zudem gebe es Steuervorteile, etwa, weil die Dividenden steuerfrei aus den Kapitalreserven ausgezahlt werden können. «Wäre die Verlegung des Sitzes in die USA eine Bedingung für die Übernahme gewesen, dann hätten wir den Deal nicht gemacht», so Fruithof.

(sda/dob/ali)