Die Piloten der Fluggesellschaft Air France haben ihren für das Wochenende geplanten Streik abgesagt. Die Gewerkschaften reagierten damit am Dienstag auf die Ankündigung des künftigen Konzernchefs Jean Marc Janaillac, eine strittige Zulagen-Absenkung vorerst auf Eis zu legen.

Im Gegenzug forderte die Air-France-Unternehmensführung einen viermonatigen Verzicht auf Arbeitskampfmassnahmen.

Protest gegen Zulangen-Senkung

«Es wird an diesem Wochenende keinen Streik geben», sagte Véronique Damon von der Pilotengewerkschaft SNPL, die rund zwei Drittel der Air France-Piloten vertritt. Die Gewerkschaft Spaf bestätigte die Entscheidung.

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Es wäre der zweite Ausstand während der Fussball-Europameisterschaft gewesen. Drei Pilotengewerkschaften hatten zu einem Streik vom 24. bis zum 27. Juni aufgerufen - vom 25. bis zum 27. Juni werden die EM-Achtelfinalspiele ausgetragen. Der Streik sollte am Freitag um 00.01 Uhr beginnen und am 27. Juni um Mitternacht enden.

Die Piloten verlangen unter anderem Beschäftigungszusagen und protestieren gegen eine Senkung ihrer Zulagen. Zum 1. Juni waren eine Reihe von Massnahmen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der französischen Fluggesellschaft in Kraft getreten. Unter anderem wurden die Nachtzuschläge für Piloten von bislang 50 Prozent auf 40 Prozent gesenkt.

Furcht vor Billiglöhnen

Die Gewerkschaften befürchten auch, dass die Fluggesellschaft mit dem Ausbau von Billigtöchtern wie Hop! und Transavia Pilotenstellen bei Air France selbst streichen könnte.

Derzeit gibt es in Frankreich eine ganze Reihe von Streiks, Demonstrationen und Blockaden. Die meisten Protestaktionen richten sich gegen eine Arbeitsmarktreform, mit der Präsident François Hollande im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit die 35-Stunden-Woche und den Kündigungsschutz lockern will.

(sda/chb/jfr)