Für die Sicherheit der Bürger sorgt der Staat – im Inland also die Polizei: Was man gemeinhin annimmt, stimmt aber für über die Hälfte der Weltbevölkerung nicht. Wie eine Analyse des britischen «Guardian» zeigt, sind dort private Sicherheitsleute in der Überzahl. Sie kontrollieren Zugänge zu Wohnvierteln, Einkaufszentren und vielem mehr.  Im bevölkerungsreichsten Land Europas Russland etwa stehen 601'000 Polizisten 800'000 private Sicherheitsleute gegenüber.

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Einen deutlichen Privat-Überschuss weist auch Polen auf, wie die Grafik des Datenanbieters Statista zeigt: Die reguläre Polizei wird durch private Sicherheitsleute im Verhältnis von 2 zu 5 getoppt. Weitere Länder, in denen die Polizisten in der Minderheit sind, sind Deutschland, Grossbritannien und Griechenland. Auffallend anders sieht die Sache in Italien aus. In der Schweiz dagegen halten sich die beiden Sicherheitsbesorger beinahe die Waage: Gemäss Zahlen von Eurostat stehen 17’800 Polizisten 16'200 private Sicherheitsleute gegenüber.

Grosser Wachstumsmarkt

Möglicherweise kippt aber in der Schweiz dereinst die Balance zugunsten der Privaten. Einer Studie des Marktforschers Freedonia zufolge ist der Markt der privaten Sicherheitsdienste bereits heute 173 Milliarden Franken wert. Bis 2020 soll der Wert nochmals um 60 Milliarden Franken ansteigen. Damit lässt sich viel neues Personal einstellen. Gleichzeitig, so befürchten Kritiker, führt diese Entwicklung zu mehr Ungleichheit. Denn nur Reiche haben das Geld sich zusätzliche Sicherheit zu kaufen.

(Mathias Brandt, Statista/jfr)

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