Sie verfolgen seit Jahren die Entwicklung der wirtschaftlichen Situation der Spitäler. Wie sieht es aus?

Die Situation ist kritisch. Massgebend für die Wirtschaftlichkeit ist der EBITDAR, also der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen, Amortisationen und Miete. Die Miete nehmen wir rein, weil viele Spitäler die Infrastruktur mieten. Wir sind der Meinung, dass ein Spital einen EBITDAR von 10 Prozent haben sollte, damit es langfristig in der Lage ist, die notwendigen Investitionen zu tätigen. Die Profitabilität der Spitäler ist seit Jahren unter diesem Zielwert und nun ist sie weiter abgesunken.

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Wie sind die Zahlen für 2022?

Wir schauen uns jeweils die Geschäftsberichte der gut 40 grössten Schweizer Spitäler an, die zusammen rund 80 Prozent des stationären Marktes ausmachen. Für 2022 liegen bis jetzt 34 der Unterlagen vor. Bis jetzt haben erst 4 Einrichtungen einen EBITDAR von 10 Prozent oder mehr. Das ist beunruhigend. Wenn wir so weitermachen, dann werden wir in ein paar Jahren Spitäler retten, so wie wir heute Bailouts für Banken machen. Die Steuerzahler und Steuerzahlerinnen werden über Eigenkapitalerhöhungen das Geld einschiessen müssen, welches heute den Spitälern fehlt.