Die höhere Reisetätigkeit der Schweizer Bevölkerung wurde 2006 vor allem durch die gute Konjunktur beflügelt. Gemäss der zum siebten Mal in Folge durchgeführten Umfrage des Schweizerischen Reisebüro-Verbandes und der Credit Suisse können die Reisebüros deutlich bessere Ergebnisse ausweisen. Dies widerspiegelt sich sowohl bei den hochgerechneten Umsatzzahlen von rund 13 Mrd Fr. und einem Plus von 10,8% als auch bei der Rendite, die von 2,1 auf 3,1% gesteigert werden konnte.

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Trotz diesen positiven Werten ist und bleibt die Reisebranche ein äusserst arbeitsintensiver Sektor mit bescheidenen Nettomargen. Durch die leicht rückläufige Beschäftigung konnte auch die Produktivität nochmals verbessert werden. Das Ausbleiben von negativen äusseren Einflüssen ist ein wesentlicher Faktor, der nebst der sehr guten Konjunkturdynamik zu dieser erfreulichen Entwicklung beigetragen hat.

Asien liegt im Trend

Als umsatzmässig stärkste Wachstumsregion in den kommenden Monaten wurde Asien von den befragten Reisebüros am häufigsten genannt. Die Nachfrage nach Reisen in Europa, Nord- und Südamerika dürfte sich jedoch ebenfalls lebhaft entwickeln. Nach Ländern aufgeteilt sind es vor allem Thailand, die USA und China, die unter den Überseeländern die ersten Plätze belegen. Bei den europäischen Ländern (inklusive Mittelmeerraum) dürften Griechenland, Spanien und Kroatien in der Gunst der Kundinnen und Kunden weit oben liegen.

In ihrer Studie «Reisebüros: Qualitätssteigerung dank Internet» geht Frédéric Junod, Ökonom der Credit Suisse auf die Herausforderungen und Perspektiven des Schweizer Reisemarktes ein. Gemäss den Umfrageergebnissen erwarten mehr als vier von fünf Reisebüros einen Zuwachs des Internet-Reiseumsatzes für das kommende Jahr. Ein Drittel der Reisebüros gibt an, dass sie sich stark von Internet-Buchungen konkurrenziert fühlen. Immer bessere Online-Plattformen erlauben einen einfacheren Preisvergleich und schüren die Konkurrenz. Häufig werden einfa-

che Produkte (wie Flüge oder Hotels) via Internet gebucht. Für Rundreisen und komplexere Angebote ist das Internet jedoch noch kein ernst zu nehmender Konkurrent.

Positive Perspektiven

Besonders bei den standardisierten Produkten könnte das Internet künftig noch weitere Marktanteile gewinnen. Eine professionelle, persönliche Beratung und die optimale Abstimmung der Angebote auf die Kundenbedürfnisse sind künftig wichtige Erfolgskomponenten für die Reisebüros. Genau auf diese Stärken haben wir uns besonnen und die Konsumenten in diesem Frühjahr mittels einer gesamtschweizerischen Werbekampagne hingewiesen und sensibilisiert.

Die Wachstumsaussichten für das laufende Jahr sind intakt und sollten zum vierten Mal in Folge verbesserte Ergebnisse mit sich bringen, sofern keine unvorhergesehenen Ereignisse die Reisenachfrage einbrechen lassen. Allerdings dürften sich die Zuwachsraten gegenüber den Vorjahren etwas verlangsamen.

Walter Kunz, Geschäftsführer, Schw