Die Verwaltungsratspräsidenten der wichtigsten börsenkotierten Schweizer Unternehmen haben 2019 im Durchschnitt weniger Vergütungen als im Jahr davor kassiert. Das höchste Honorar erhielt Roche-Präsident Christoph Franz mit rund 6,2 Millionen Franken.

2,45 Millionen Franken erhielten die Verwaltungsratspräsidenten letztes Jahr im Schnitt als Honorar und Bonus. Damit schütteten die grössten börsenkotierten Schweizer Firmen im Schnitt 4 Prozent weniger an die Vorsitzenden ihres obersten Führungs- und Aufsichtsgremiums aus als noch 2019. Dies zeigt eine Datenanalyse der Nachrichtenagentur AWP.

Partner-Inhalte
 
 
 
 
 
 

15 von 26 Unternehmen haben bei der Entlöhnung des Verwaltungsratspräsidenten gespart. Von der AWP analysiert wurden die Angaben jener Firmen aus dem Swiss Leader Index (SLI), die ihren Geschäftsbericht bereits veröffentlicht haben. Neben dem Fixhonorar wurden auch allfällige Boni berücksichtigt, wobei deren Anteil in der Regel im Gegensatz zu den CEO-Löhnen eher gering ist. Neu miteinbezogen wurde für 2019 das Novartis-Spin-Off Alcon, dessen Verwaltungsratsvorsitzende Michael Ball 950'000 Franken erhalten hat.

Christoph Franz ist der bestbezahlte Verwaltungsratspräsident

Spitzenverdiener unter den Verwaltungsratspräsidenten ist Christoph Franz von Roche. Er erhielt 2019 rund 6,2 Millionen Franken zugesprochen und damit leicht weniger als im Vorjahr. Ein Teil dieser Vergütung - konkret 1 Million Franken - sind allerdings Aktien mit einer Sperrfrist von zehn Jahren. Im Sinne der besseren Vergleichbarkeit wurde der Wert dieser Aktien, anders als von Roche ausgewiesen, mit ihrem gesamten Marktwert per Ende 2019 berücksichtigt.

Die gegenüber dem Vorjahr grössten Einbussen bei seinem Honorar musste UBS-Verwaltungsratspräsident Axel A. Weber hinnehmen. Seine Vergütung betrug 2019 etwas mehr als 5,2 Millionen Franken und damit 800'000 Franken weniger als 2018. Auch bei Swatch und Nestlé wurde beim Verwaltungsratspräsidium gespart. Sowohl Nayla Hayek von Swatch (rund 4 Millionen Franken) als auch Paul Bulcke von Nestlé (rund 3,5 Millionen Franken) bekamen über eine halbe Million Franken weniger ausbezahlt als noch 2018.

Gegen den Trend stark zulegen konnte hingegen der Verwaltungsratspräsident von Kühne + Nagel. Das Honorar von Jörg Wolle betrug über 1,8 Millionen Franken und damit 550'000 Franken mehr als im Vorjahr.

Übrige Verwaltungsratsmitglieder verdienen leicht mehr

Im Gegensatz zu den Präsidenten haben die übrigen Verwaltungsratsmitglieder im Schnitt ein leicht höheres Honorar als im Vorjahr erhalten. Im Durchschnitt betrug dieses rund 360'000 Franken und lag damit 1 Prozent höher als 2018. Am besten bezahlt wurden die Verwaltungsräte der Partners Group mit einer durchschnittlichen Vergütung von 774'000 Franken pro Mitglied ohne Präsident.

(awp/mlo)

Lunch Topics: Scharfe Business-News
Ihnen gefällt diese Artikel-Auswahl? Abonnieren Sie den Newsletter der «Handelszeitung»-Chefredaktion, werktags zur Mittagszeit.