Ihr Name verrät es schon, Royal Donuts und Toptop Donuts verkaufen Donuts, das Teiggebäck mit dem Loch in der Mitte. Und zwar möglichst bunt und verspielt – und ausgesprochen süss. Mit rosafarbener Schokolade umhüllt, und mit Gummibärchen verziert, beispielsweise. Aus dem Innern quillt Vanillepudding, Erdnussbuttercrème oder Konfitüre.

Mit diesen zuckrigen, frittierten Backwaren treffen die beiden deutschen Restaurant-Ketten offenbar den Geschmack vor allem von Kinder und Jugendlichen. Die junge Kundschaft wird mit knalligen Bildern auf Instagram, Youtube und Tikok umworben.

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Knalliges Äusseres, süsses Inneres: Royal Donuts trifft mit seinem Gebäck den Geschmack von Jugendlichen.

Quelle: imago images/Georg Ulrich Dostmann

Grosse Pläne in der Schweiz

Royal Donuts, 2018 von einem Herr Seker - türkisch für Zucker - gegründet, soll bereits etwa 200 Geschäfte umfassen und nennt sich die am schnellsten wachsende Marke der Welt. Der erste Schweizer Laden öffnete 2020 in Zürich, zwei weitere kamen inzwischen dazu. Toptop Donuts,  deutlich kleiner, zählt heute einen Schweizer Ableger in Zürich. Beide Ketten haben grosse Pläne in der Schweiz.

«Wir wollen ab Ende des nächsten Jahres in der Schweiz 6 bis 9 Filialen von Toptop Donuts betreiben», sagt Marco Kratzer. Kratzer ist Unternehmensberater und betreibt mit seinem Vater die Zuger Firma Across Advisory. Nun will das Vater-Sohn-Gespann in die Gastronomie einsteigen. «Das Konzept von Toptop Donuts hat uns überzeugt.» Bald startet ihre erste Franchise in St. Gallen, auf ihrer Liste sind auch Winterthur, Baden, Bern und Genf. 

Das Ziel: Die Lizenz für das ganze Land

Die Pläne der Kratzer gehen noch weiter. «Wir wollen die Lizenz für die ganze Schweiz erhalten und stehen mit dem Toptop-Gründer im Gespräch. Er ist ein guter Freund von uns», sagt Marco Kratzer. Für ihr Vorhaben haben die Kratzers in Zug die Firma TopTop Donuts Schweiz gegründet.

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Eröffnung eines Royal-Donuts-Ladens im deutschen Chemnitz: Die Kette zählt schon rund 200 Ableger.

Quelle: imago images/Georg Ulrich Dostmann

Auch Konkurrent Royal Donuts sucht weitere Schweizer Franchisenehmer. Für eine Stellungnahme war beim Unternehmen niemand zu erreichen.

Toptop Donuts und Royal Donuts gleichen sich. Das ist kein Zufall, denn Toptop Donuts ist eine Kopie: Der Gründer liess sich vom Erfolg von Royal Donuts inspirieren. «Toptop Donuts ist zu Royal Donuts wie Burger King zu McDonald’s», findet Marco Kratzer. «Das Produkt ist das gleiche, aber das Erlebnis und der Geschmack sind verschieden. In der Schweiz hat es Platz für beide».

Marco Kratzer Toptop Donuts

Marco Kratzer: Der Zuger Unternehmensberater will mit seinem Vater mehrere Toptop-Geschäfte eröffnen.

Quelle: ZVG

Die Giganten: Dunkin Donuts, Krispy Kreme

In der Welt der Donuts läuft schon einen Wettstreit zweier Marken: Dunkin Donuts ist der weltgrösste Anbieter, Krispy Kreme kommt auf den zweiten Platz. Und Dunkin Donuts ist seit 2016 mit einem Basler Partner auch in der Schweiz im Geschäft und hat mittlerweile fast 20 Standorte. 

Jungunternehmer Kratzer sieht den US-Giganten aber nicht als Konkurrenten. «Wir bieten etwas anders. Mit ihren klassischen Donuts spricht Dunkin Donuts ein eher älteres Publikum an. Wir bieten ein Lifestyle Produkt»

«Der Hype wird nicht ewig anhalten»

Stellt sich die Frage: Ist der Appetit in der Schweiz auf Donuts so gross? Peter Herzog von der Gastro-Beratungsfirma HC Hospitality Consulting ist skeptisch, dass die Pläne der Donut-Bäcker aufgehen werden.

«Donuts sind wie Bubble Tea momentan gross in Mode, doch dieser Hype wird nicht ewig anhalten. Das zeigt das Beispiel Cupcakes. Vor einigen Jahren waren diese kleine Kuchen gefragt, mittlerweile spricht kaum jemand mehr über die». 

Das ungesunde Gebäck Donut passe überhaupt nicht zum aktuellen Trend gesunder Ernährung, findet der Gastroberater, und zudem gebe es Donuts auch im Coop oder Starbucks zu kaufen. «Das Alleinstellungsmerkmal fehlt.»

Es hätten schon viele ausländische Fast-Food-Ketten erfolglos versucht, in der Schweiz Fuss zu fassen. «Sie überschätzen meist das Marktvolumen und die Verfügbarkeit von Ladenfläche an guter Lage. Und sie unterschätzen die Betriebskosten», glaubt Branchenexperte Herzog.

«Wir sehen das Potential für 50 Läden»

Marco Kratzer will sich von skeptischen Stimmen nicht bremsen lassen. «Die USA oder Belgien sind Donut-Länder, die Schweiz steht erst im Begriff, eines zu werden. Wir sehen in der Schweiz das Potential für 50 Toptop-Donut-Läden.»