Die Swiss Re hat 2022 dank einem Schlussspurt zum Jahresende hin die Gewinnzone erreicht. Allerdings hatten Grossschäden, die Inflation und Verwerfungen an den Finanzmärkten auf die Profitabilität gedrückt. Die soll 2023 auch dank höherer Preise verbessert werden.

Im Gesamtjahr 2022 verblieb in der Konzernrechnung der Swiss Re ein Reingewinn von 472 Millionen US-Dollar nach einem Plus von 1,44 Milliarden im Jahr 2021, wie die Gruppe am Freitag mitteilte. Nach neun Monaten lag das Ergebnis noch im Minus, nur dank dem Gewinn von 757 Millionen Dollar im Schlussquartal gelang der Sprung ins Plus.

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Über das gesamte Jahr hinweg hat Swiss Re die Rückstellungen um 1,1 Milliarden aufgestockt, um für die inflationsbedingt teureren Schäden gewappnet zu sein. Kommt hinzu, dass die Rendite auf den Kapitalanlagen auf 2,0 Prozent von hohen 3,2 Prozent im Jahr 2021 abgerutscht ist und die Schadenlast aus Naturkatastrophen mit 2,7 Milliarden auf einem hohen Niveau lag.

Das Geschäftsvolumen der Gruppe nahm gemessen an den verdienten Nettoprämien im 2022 um 0,9 Prozent auf 43,1 Milliarden Dollar zu. Um Wechselkursschwankungen bereinigt wäre Swiss Re mit 5,3 Prozent gewachsen.

Sachgeschäft unter Druck

Das Sach- und Haftpflicht-Rückversicherungsgeschäft (P&C) litt auch unter Grosskatastrophen wie dem Hurrikan Ian, der Ende September mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 km/h auf die Küste Floridas traf und schwere Schäden verursachte. Dadurch verschlechterte sich der Schaden-Kosten-Satz um 5,3 Prozentpunkte auf 102,4 Prozent. Liegt dieser Wert über 100 Prozent, dann ist dieses Geschäft operativ nicht profitabel.

Besser schloss Swiss Re im Lebengeschäft ab, wo ein Gewinn von 416 Millionen Dollar erzielt wurde verglichen mit einem Verlust von 478 Millionen im Jahr davor. In diesem Geschäft sanken die Covid-bedingten Schäden von beinahe 2 Milliarden auf noch 588 Millionen Dollar.

Das Erstversicherungsgeschäft von Corporate Solutions trug 486 Millionen Dollar zum Gewinn bei nach einem Plus von 578 Millionen im 2021. Derweil blieb der White-Label-Versicherer IptiQ auf Wachstumskurs mit einem Prämienwachstum von 18 Prozent.

Höhere Preise

Trotz Rückgang des Gruppengewinns schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung von Mitte April die Zahlung einer höheren Dividende von 6,40 US-Dollar je Aktie vor. Im letzten Jahr wurden noch in Franken 5,90 ausbezahlt. Die Basis zur Dividendenerhöhung liefert die robuste Kapitalausstattung. Die Quote zum Schweizer Solvenztest (SST) lag laut Swiss Re zu Beginn des Jahres 2023 über der Zielspanne von 200 bis 250 Prozent.

Im neuen Jahr will Swiss Re die Profitabilität deutlich verbessern. Der Konzern strebt einen Gewinn von über 3 Milliarden Dollar an. Grund zum Optimismus dürften die weiter steigenden Preise für Rückversicherungsdeckung sein. In der wichtigen Vertragserneuerungsrunde Januar konnten die Tarife um deutliche 18 Prozent erhöht werden. In der P&C-Sparte soll der Schaden-Kosten-Satz auf unter 95 Prozent verbessert werden.

Am mittelfristigen Eigenkapitalrenditeziel von 14 Prozent hält Swiss Re wie erwartet fest. Im vergangenen Jahr lag der Wert bei 2,6 Prozent, im Jahr 2021 bei 5,7 Prozent.

(sda/gku)