Europäische Topkonzerne haben einer Studie zufolge im vergangenen Jahr nicht mit dem in Nordamerika und Asien erzielten Umsatzwachstum mithalten können. Schlusslicht ist Deutschland, aber auch die Schweiz muss sich mit einem Platz weit hinten auf der Liste begnügen.

In Europa wuchsen die umsatzstärksten Unternehmen mit 7,7 Prozent langsamer als in Nordamerika und Asien/Pazifik, wo es um je rund 10 Prozent nach oben ging. Das geht aus dem Ranking der 1000 umsatzstärksten börsennotierten Konzerne der Welt des Beratungsunternehmens EY hervor. Banken und Versicherungen wurden bei der Auswertung nicht berücksichtigt.

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Vergleichsweise tiefes Plus

Schlusslicht beim Wachstum bildet Deutschland mit einem Plus von gerade einmal 1,2 Prozent. Dann folgen Südkorea mit 4,7 Prozent und die Schweiz mit 5,6 Prozent. Allerdings: Von den 17 in der Schweiz untersuchten Unternehmen meldeten alle ausnahmslos einen Anstieg. Am stärksten fiel das Wachstum mit 28,7 Prozent bei den russischen Unternehmen aus.

Ähnlich sieht es bei der Gewinnentwicklung aus. Die Schweizer Unternehmen kamen hier ebenso wie die spanischen auf ein Plus von 9 Prozent. In Südkorea stagnierte der Gewinn, während er in Deutschland gar um 10 Prozent zurückging. Die weiteren untersuchten Ländern verzeichneten dagegen beim Gewinn Zuwachsraten zwischen 10 und 53 Prozent.

Spitzenreiter im Gewinnranking war der iPhone-Hersteller Apple mit umgerechnet 60 Milliarden Euro. Platz zwei belegte den Angaben zufolge der südkoreanische Elektronikkonzern Samsung mit gut 45 Milliarden Euro, gefolgt vom US-Softwarekonzern Microsoft (knapp 30 Mrd).

Das gewinnstärkste europäische Unternehmen war der Ölkonzern Royal Dutch Shell auf Rang vier (rund 27 Mrd). Insgesamt hatten sieben der Top-Ten ihren Sitz in den USA.

Starker Heimmarkt für US-Unternehmen

«Die Top-US-Konzerne sind derzeit in vielen Branchen das Mass der Dinge. Sie profitieren vom grossen und prosperierenden Heimatmarkt und von der hervorragenden Entwicklung der US-Technologie-Konzerne», argumentierte Kron. Dem habe Europa zurzeit wenig entgegenzusetzen. Das Wirtschaftswachstum schwächele, zudem litten viele europäische Unternehmen unter dem Handelsstreit zwischen den USA und China.

Den operativen Gewinn steigerten die nordamerikanischen und asiatischen Konzerne im Schnitt um 12,8 Prozent beziehungsweise 12,2 Prozent. Europas Topunternehmen verbuchten ein Wachstum von 11,6 Prozent.

Insgesamt wird das Ranking von den US-Konzernen dominiert. Den Angaben zufolge zählten 299 Firmen aus den Vereinigten Staaten zu den 1000 umsatzstärksten börsennotierten Unternehmen weltweit. Aus Japan schafften es 146 Firmen auf die Liste, China folgte mit 79 Konzernen, aus Grossbritannien und Frankreich kamen jeweils 45 Firmen und aus Deutschland 44.

(awp/tdr)