Vor 20 Monaten übernahm Daniel Borer die Berner Fluggesellschaft Skywork. Seither steckte er 40 Millionen Franken in das Unternehmen, um in Windeseile die Flotte von zwei auf sieben Propellerflieger sowie das Netz von zwei auf zwei Dutzend Destinationen zu erweitern. Dies bestätigt der Investor im Interview mit der «Handelszeitung». Die Fluglinie schreibt derzeit noch tiefrote Zahlen.

«Was heisst hier Geld verlieren? Letztes Jahr waren es im Aufbau 24 Millionen Franken», bestätigt Borer erstmals öffentlich den Fehlbetrag für 2011. Dieses Jahr soll das Minus weniger als 10 Millionen betragen. «Und nächstes Jahr wird die Gewinnschwelle überschritten.» Um dies zu erreichen, hat der Investor Sparmassnahmen verordnet. Die Ausgaben sollen in fünf Jahren um 40 Millionen Franken reduziert werden.

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«Dass wir mit einem jungen Unternehmen in ein Sparprogramm gehen, ist gewollt. Ich sehe für uns nur dann eine Chance, wenn wir das Wachstum auch unter Kostendruck durchhalten», sagt Borer. Vor allem bei Nachverhandlungen mit den Lieferanten und dem Flughafen ortet er Sparpotenzial. Zudem gebe es einen Einstellungsstopp und das Marketingbudget wurde gekappt.

Ziel von zehn Skywork-Maschinen vertagt

Eine Effizienzsteigerung verspricht sich Borer auch von einer neuen Flotte. Die vier kleinen Dornier 328 mit 32 Plätzen bewährten sich im Liniendienst ab Bern-Belp besser als die drei grossen Dash-8 mit 72 Plätzen. «Für das Chartergeschäft ist dieser Flugzeugtyp zwar ideal. Aber wir brauchen derzeit noch nicht drei Stück davon», sagt Borer. Entsprechend prüft er deren Verkauf. «Eine, vielleicht zwei Dash-8 wären für uns ausreichend. Dafür bräuchten wir drei Dornier 328 mehr. Daran arbeiten wir.»

Gleichzeitig sieht sich der Investor nach Düsenflieger um. «Mit einem Jet kann man auf dem gleichen Netz eine Rotation mehr pro Tag fliegen. Das ist für die Rentabilität ein deutlicher Vorteil.» Man rede deshalb intensiv mit Embraer, ideal wären für Borer 50-Plätzer.

Sein Ziel von zehn Skywork-Maschinen vertagte Borer indes. «Das wird nicht in den nächsten beiden Jahren passieren.» Auch eine Exit-Strategie hat er. «Natürlich gibt es die. Ich glaube aber nicht, dass es dazu kommt. Dann würden wir Skywork sanft herunterfahren.»

Das ganze Interview mit Daniel Borer lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der «Handelszeitung», ab Donnerstag am Kiosk.