Die japanische Fluggesellschaft All Nippon Airways (ANA) erwartet  durch die Probleme mit Boeings 787 «Dreamliner» allein im Januar Einnahmeausfällen in Höhe von 1,4 Milliarden Yen, umgerechnet etwa 14 Millionen Franken. Wie lange der «Dreamliner» ausfalle, sei derzeit nicht abzusehen.

Sollte der Langstreckenflieger mehr als ein Jahr am Boden bleiben, werde dies Auswirkungen auf die Strategie des Konzerns haben, sagte ein Unternehmensvertreter der Agentur Jiji Press. Je nach Fall müsse man dann über Maschinen wie Flugrouten nachdenken. Die Linie besitzt so viele Dreamliner wie keine andere Gesellschaft.

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Trotz der Probleme hält ANA an ihrer Prognose fest: Im noch bis 31. März laufenden Geschäftsjahr erwartet die Fluggesellschaft einen Nettogewinn von 40 Milliarden Yen. Das wäre ein Anstieg zum Vorjahr von 42 Prozent. In den ersten neun Monaten flog ANA einen Gewinn von 52,2 Milliarden Yen ein, ein Zuwachs zum gleichen Vorjahreszeitraum von 55 Prozent.

Das «Manager Magazin» zeigt derweil auf, wie teuer das «Dreamliner»-Desaster für Boeing werden könnte. Der Hersteller hat bisher 50 Maschinen an acht Fluggesellschaften ausgeliefert. «Dass jede dieser Fluggesellschaften Regressansprüche stellen wird, gilt als ausgemacht», schreibt das Magazin. Welche Kosten dies für Boeing zur Folge haben könnte, sei aber umstritten, da dies von der Rechnenmethode abhänge.

Monatlich Kosten im dreistelligen Millionenbereich?

Boeing dürfte dem Bericht zufolge eher mit den Kosten rechnen, die entstehen, wenn die «Dreamliner» durch andere Flugzeuge ersetzt werden, etwa durch Boeing 767 oder Airbus A330. Die Leasingkosten für den Ersatz für alle 50 ausfallende Maschinen liege demnach bei rund 15 bis 25 Millionen Dollar pro Monat.

Die betroffenen Fluggesellschaften dürften laut «Manager Magazin» dagegen die Kosten für die Flugausfälle zusammenrechnen - so wie es ANA jetzt tut. Bei geschätzten 80'000 Dollar pro ausgefallenem Flug käme so insgesamt eine dreistellige Millionensumme pro Monat zusammen.

Hinzu kommen könnten noch die höheren Betriebskosten, die «Dreamliner»-Ersatz-Flugzeuge etwa durch mehr Verbrauch hervorrufen würden. Ebenfalls wendet Boeing weitere Kosten dafür auf, die aktuelle Probleme zu lösen. 

(tno/chb/awp)

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