Vor nur zwei Wochen trat der Franzose Christophe Bézu seinen Job als Chef des Zürcher Outdoor-Spezialisten Odlo an. Nun legt er bereits einen Masterplan für den Umbau des Sporttextilherstellers vor. Sein Ziel: Odlo soll den Umsatz von heute 145 auf 350 Millionen Franken steigern. Das sei die Vorgabe des norwegischen Hedgefonds Herkules Capital, der Odlo vor fünf Jahren kaufte, wie der «Sonntagsblick» schreibt.

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Bézus Vorgänger Jonas Ottoson wollte Odlo zu einer Lifestyle-Marke umbauen und setzte statt auf Kunstfaser auf Baumwolle und Merino. Am Markt kam das nicht an. Die Umsätze rasselten in den Keller. Odlo sei zu weit gegangen, die Marke sei verwässert worden, kritisiert Bézu. «Wenn man in das Territorium der grossen Modemarken eindringt und eine Jacke für 280 Franken verkaufen will, dann ist man tot.»

Prinzip der Schichten

Odlo müsse seinen eigenen Weg gehen, an die eigenen Wurzeln anknüpfen. Das ist die Funktionsunterwäsche. «Das Prinzip der Schichten ist der Kern der Marke Odlo», sagt Bézu.

Gleichzeitig will Bézu den Zürcher Outdoor-Spezialisten breiter aufstellen. «Wir sind keine Outdoor-Marke, wir sind eine Premium-Sport-Marke.» Denn während sich die Outdoor-Anbieter auf den Füssen herumtreten, wächst der Sportmarkt. Zudem will er, dass Odlo zu einer Ganzjahresmarke wird. «Mit dem Klimawandel ist es viel zu riskant, sich nur auf den Winter zu konzentrieren», sagt Bézu.

Absage an Mammut

Mindestens eineinhalb Jahre gibt sich Bézu Zeit für den Umbau. Den Übernahme-Avancen von Mammut-Verkaufschef Andreas Kessler erteilt er dagegen eine klare Absage: «Wir erhalten immer wieder Angebote. Doch Odlo steht nicht zum Verkauf.»

Die «Handelszeitung» berichtete Anfang Juli, dass Mammut auf der Suche nach Akquisitionsobjekten sei. Odlo wäre ein idealer Partner, wenn der Preis stimme, sagte der Verkaufschef des Aargauer Sportartikelherstellers damals.

(ise)