Eines ist klar: Der Kampf um den Sunrise-UPC-Deal bleibt spannend. Sunrise-Konzernchef Olaf Swantee wollte in einem Interview mit dem «Tages-Anzeiger» (Paywall) keine Angaben dazu machen, wieviele Aktionärsstimmen das Management auf sicher hat. «Ich kann sagen, dass wir mit allen institutionellen Investoren gesprochen haben. Ich kenne keinen, der gegen den Deal ist, ausser die paar wenigen, die sich öffentlich geäussert haben.»

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Die Aktionäre von Sunrise müssen am 23. Oktober darüber entscheiden, ob sie mit einer Kapitalerhöhung den Weg freimachen für die vom Management geplante Fusion mit UPC. Der grösste Aktionär, die deutsche Telekom-Firma Freenet, weibelt aktiv gegen diesen Plan.

«Es gibt Doppelbesetzungen»

Ob Sunrise-Präsident Peter Kurer oder er selber bei einem Njet bleiben würden, sei für ihn heute nicht das Thema, so Swantee. Aber sicher sei, «dass der Verwaltungsrat und das Management ziemlich durchgerüttelt würden.» Was er selber tun werde, könne er noch nicht sagen: «Eine Ablehnung wird aber sicher Auswirkungen auf das Management und den Verwaltungsrat haben. Doch ich bin sehr zuversichtlich, dass wir gewinnen werden.»

Swantee und Kurer erhoffen sich aus der Fusion ein Synergiepotential von 280 Millionen Franken, davon 80 Prozent kontrollierbare Kosteneinsparungen, ein Teil davon als Personalabbau. Konkrete Zahlen dazu wollte Swantee im TA-Interview nicht äussern: «Es gibt Doppelbesetzungen vor allem auf Management- und Administrationsebene», sagte er. «Wir werden aber eine viel grössere Kundenbasis haben. Deshalb werden die Auswirkungen auf die Zahl der Arbeitsplätze in den Shops und Callcenters und aufgrund des kleineren Filialnetzes von UPC sehr moderat sein.»

«Absurde These»

Auf der anderen Seite wandte sich der CEO entschieden gegen ein Hauptargument seiner Kontrahenten bei Freenet: Es sei «eine absurde These», dass die Fusion mit dem Kabelnetzbetreiber UPC in Zeiten von 5G ohnehin obsolet sei. «5G ist nur in der Lage, langsame Festnetzverbindungen wie ADSL und VDSL zu ersetzen», so Swantee: «Unsere Netzpläne sehen vor, dass wir 90 Prozent der Haushalte mit schnellen 1-Gigabyte-Kabelverbindungen abdecken können, 10 Prozent im ländlichen Raum erreichen wir via 5G, um langsame Festnetzleitungen zu ersetzen. 5G wird aber noch lange nicht das leistungsfähige Kabelnetz ersetzen können.»

Ethos stellt sich hinter Sunrise-Verwaltungsrat

Die Anlagestiftung Ethos hat sich für die Annahme der Kapitalerhöhung über 2,8 Milliarden Franken und damit die Übernahme von UPC durch Sunrise ausgesprochen. Das sagte Ethos-Direktor Vincent Kaufmann gegenüber «Finanz und Wirtschaft». Den Antrag auf Abwahl von Sunrise-Präsident Peter Kurer und von Verwaltungsrat Jens Jesper Ovesen werde man nicht zur Annahme empfehlen.

(rap)

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