«Es gab weder für die Pensionskassen noch für deren Vertreter irgendwelche Anreize, sei dies in Aktien, Optionen oder auf andere Weise.» Thomas Matter, CEO der Bank Swissfirst, nimmt in der «Handelszeitung» zum ersten Mal Stellung zum Vorwurf, er habe bei der Fusion der beiden Zürcher Banken Swissfirst und Bellevue die Pensionskassen über den Tisch gezogen.

Keine Anreize geboten

Die Pensionskassen hatten zwischen dem 5. und 9. September 2005 rund die Hälfte ihrer Aktien verkauft, damit das Geschäft überhaupt zustande kam. Die Hintergründe dieser Transaktion sowie die Rolle, die Matter dabei gespielt hatte, haben für Schlagzeilen gesorgt.

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Matter verweist auf die Sprachregelung. «Ich habe alle betroffenen Parteien mit einem einheitlichen Wording über die Möglichkeit einer strategischen Partnerschaft orientiert und ihnen gesagt, dass die Transaktion nur zustande komme, wenn dieser strategische Partner einen Mindestprozentsatz erwerben könne», sagt Matter. Die Investoren hätten wegen des Insidergesetzes nicht im Detail über die bevorstehende Transaktion informiert werden dürfen. «Jeder Investor war völlig frei zu entscheiden, ob und wie viele Aktien er veräussern wollte.»

Unverständlich ist für den Banker die Behauptung, der Kurssprung der Swissfirst-Aktien nach dem Deal sei voraussehbar gewesen. «Das war auch für uns eine Überraschung.»

Ein neues Gutachten des Basler Finanzmarktexperten Heinz Zimmermann kommt zum Schluss, dass der Kurs nach der Transaktion sowohl hätte steigen als auch sinken können.

Eigene Optionen verkauft

Thomas Matter sieht sich im Interview als Opfer einer Hetz- und Verleumdungskampagne. Zu dieser gehöre auch die Behauptung, er habe Call-Optionen zurückgekauft und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter um 20 Mio Fr. geprellt. «Die Vorwürfe sind völlig aus der Luft gegriffen. Es handelt sich hier ausschliesslich um meine eigenen Optionen.»

Dass Matter so lange geschwiegen hat, begründet er damit: «Mit den untersuchenden Behörden war vereinbart, dass das laufende Verfahren nicht kommentiert wird.»