Der Angebotspreis für die rund 251,3 Millionen Swisslog-Aktien beläuft sich auf 1,35 Franken je Aktie. Dabei soll Swisslog als eigenständige Marke mit Standort Schweiz erhalten bleiben. Die erwarteten Synergien werden auf mehr als 10 Millionen Franken pro Jahr beziffert, wie einer gemeinsamen Präsentation der Unternehmen am Freitag zu entnehmen ist.

Der Swisslog Verwaltungsrat unterstützt die Kaufofferte und empfiehlt den Aktionären die Annahme. Die Einbindung in den Kuka-Konzern werde neue Wachstumspotenziale durch optimierte Marktdurchdringung, Marktzugang und die Erschliessung neuer Märkte ermöglichen. Weitere Synergien würden sich aus gemeinsamer Technologienutzung, bei der Bündelung von Know-how, in den Bereichen Einkauf und Services sowie aus der gemeinsamen Nutzung internationaler Standortstrukturen ergeben. Auf Basis einer ersten Einschätzung rechnen die Unternehmen mit Synergien von mehr als 10 Millionen Franken, wie es in der Präsentation heisst.

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Zustimmung der grössten Einzelaktionäre gesichert

Kuka und Swisslog Holding wollen zusammen zum globalen «Automation Powerhouse» für integrierte Automatisierungs- und Logistiklösungen werden. Mit einem konsolidierten Pro-forma-Umsatz von 2,3 Milliarden Euro würden die Unternehmen weltweit zusammen zu einem starken Anbieter in verschiedenen Automatisierungsmärkten werden.

Für die Übernahme ist bereits die Zustimmung der beiden grössten Einzelaktionäre von Swisslog gesichert. Die Grenzebach Maschinenbau GmbH (25,01 Prozent Aktienanteil) und die Swoctem GmbH (15,04 Prozent) würden die Transaktion vollumfänglich unterstützen, heisst es. Mit ihnen wurde eine entsprechende Andienungsvereinbarung getroffen, wie in der Präsentation vermerkt.

Finanzierung durch Barmittel und Kapitalerhöhung

Der Preis des öffentlichen Übernahmeangebots entspricht einer Prämie von 8,9 Prozent zum letzten Schlusskurs und 15,4 Prozent zum volumengewichteten 60-Tages-Durchschnittkurs (1,17 Franken). Die Offerte bewertet Swisslog mit 338 Millionen Franken und einem Firmenwert von 353 Millionen, einschliesslich der Nettoliquidität und der Pensionsverbindlichkeiten.

Kuka will die Übernahme durch vorhandene Barmittel und eine Kapitalerhöhung finanzieren, die rund 80 Millionen Euro in die Kasse spülen dürfte. Das genehmigte Kapital erlaube die Ausgabe von bis zu rund 1,8 Millionen neuer Kuka-Aktien ohne Bezugsrechte. Die eigene Liquidität, die für den Kauf verwendet werden soll, wird mit 120 bis 150 Millionen Euro angegeben.

Standort Schweiz bleibt bestehen

Das Angebot wird voraussichtlich am 6. Oktober publiziert und die Angebotsfrist am 21. Oktober beginnen. Der Vollzug der Transaktion werde im Dezember 2014 erwartet. Angestrebt wird die Übernahme von mindestens zwei Dritteln (66,67 Prozent) des Aktienkapitals von Swisslog. Das Erreichen dieses Anteils sowie die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden seien Bedingung für die Übernahme.

Swisslog soll den Plänen zufolge als eigenständiger Bereich im Kuka-Konzern bestehen bleiben und auch der Standort Schweiz weiter Bestand haben. Die Marke sowie das Geschäftsmodell mit den Divisionen Healthcare Solutions und Warehouse & Distribution Solutions blieben ebenfalls erhalten. Swisslog könne im Kuka-Verbund ihre Zielsetzungen schneller und besser erreichen, wird Peter Hettich, Delegierter des Verwaltungsrates und Vorsitzender der Gruppenleitung von Swisslog, in der Meldung zitiert.

Swisslog-Verwaltungsräte wollen zurücktreten

Die Swisslog-Verwaltungsräte Hettich, Johann Löttner und Jürg Rückert haben sich ferner bereit erklärt, im Falle einer Annahme des Angebots zurückzutreten. Als neues Mitglied würde Kuka-CEO Till Reuter vorgeschlagen.

An der Börse eröffneten die Swisslog-Aktien am Freitag mit einem Plus von 5,5 Prozent auf 1,34 Franken, während der Gesamtmarkt (SPI) um 0,16 Prozent nachgibt.

Weitere Details wollen Kuka und Swisslog am heutigen Freitag an einer gemeinsamen Medienkonferenz in Zürich bekanntgeben.

(awp/ise/ama)