Die Postfinance und die Anlagebank Swissquote entwickeln zusammen eine neue Online Bank. Gemeinsam haben die zwei Unternehmen mitgeteilt, für die Lancierung eines neuen Angebots ein Joint-Venture zu gründen.

Gegenüber der «Handelszeitung» macht Swissquote-Chef Marc Bürki erste Angaben. Ziel sei, ein eigenständiges Online-Produkt zu lancieren, vergleichbar mit den Banking-Apps von Revolut, Zak, Neon oder der neuen Online-Bank CSX der Credit Suisse. «Dabei bringen beide Partner ihre Stärken ein», so Bürki.

«Das wird im ersten Halbjahr 2021 marktreif», sagt Bürki. «Das muss jetzt schnell gehen.» Der Schweizer Markt befinde sich in einem spannenden Veränderungsprozess, wie bereits lancierte Online-Angebote zeigten.

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Klassische Angebote einer Online-Bank

Das noch namenlose Produkt solle klassische Bankdienstleistungen wie Zahlungsverkehr oder Kreditkartenzahlungen abdecken, sagt Bürki. Zu einer allfälligen Anlagelösung verrät er noch nichts. Allerdings werde es kein Ersatz für die bisherigen Trading-Angebote von Swissquote werden.

Entwickelt wurde die App bisher offenbar von Swissquote – und nicht von der auf Zahlungsverkehr spezialisierten Postfinance. «Die App ist noch nicht zu 100 Prozent fertig, aber wir haben schon viel daran gearbeitet», sagt Bürki. Nun werde sie im Rahmen des Joint-Ventures weiterentwickelt.

Aufseiten von Postfinance dürfte vor allem der breite Kundenstamm interessant sein. Schon länger wirbt der Staatskonzern mit modernem, digitalem Banking. Bisher fehlte dazu aber das passende Angebot.

Postfinance und Swissquote arbeiten schon lange zusammen – mal mehr, mal weniger. So hat die Staatsbank seit einiger Zeit ihren Börsenhandel an Swissquote ausgelagert. Projekte für eine intensivere Zusammenarbeit, beispielsweise im Bereich Robo-Investing, versandeten dann aber, weil Postfinance dort nicht auf eine direkte Partnerschaft mit Swissquote setzen wollte.

Michael Heim Handelszeitung
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