Das Konsortium um den Logistik-Unternehmer Klaus-Michael Kühne und die Stadt Hamburg will die Reederei Hapag-Lloyd nach Kühnes Worten komplett übernehmen. Der Reisekonzern Tui hatte sein Drittel der Anteile dem sogenannten Albert-Ballin-Konsortium, das die Mehrheit an der Hamburger Container-Reederei besitzt, bereits angedient.

«Der Prozess ist zwar noch nicht abgeschlossen, aber die Würfel sind gefallen», sagte Kühne nun der Tageszeitung «Die Welt». Nähere Angaben wollte er jedoch nicht machen. Ursprünglich sollte bis Anfang Februar eine Einigung erzielt werden.

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Weiter offen ist der Kaufpreis, der als Knackpunkt gilt. Wie genau die Tui-Anteile aufgeteilt werden, ist ebenfalls noch unklar. «Ich werde mein Engagement abrunden», sagte Kühne, Grossaktionär des in der Schweiz ansässigen Transport-Konzerns Kuehne + Nagel, der Zeitung lediglich.

Tui hat die Anteile dem Bericht zufolge mit rund 1,2 Milliarden Euro in der Bilanz stehen. Der Reisekonzern hatte bereits am Freitag betont, man sei «in fortgeschrittenen Diskussionen mit Blick auf eine Verhandlungslösung». Tui will sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren, ursprünglich war auch ein Börsengang von Hapag-Lloyd im Gespräch.

Die Nachfolge von Hapag-Lloyd-Vorstandschef Michael Behrendt, dessen Vertrag ausläuft, will Kühne gemeinsam mit der Stadt Hamburg regeln. Langfristig müsse eine neue Strategie für das Traditionsunternehmen gefunden werden. «Ich möchte, dass Hapag-Lloyd unter den ersten Fünf der Branche etabliert wird, und dafür muss ein gewaltiges Stück Arbeit geleistet werden», betonte der gebürtige Hamburger, der für sein Engagement auch «emotionale Gründe» nennt.

(chb/awp)