Die jüngsten Marktverwerfungen haben der Schweizer Grossbank UBS Zuflüsse von Kundengeldern beschert. «In den letzten Tagen haben wir, wie zu erwarten war, Zuflüsse verzeichnet», sagte Konzernchef Ralph Hamers am Mittwoch auf einer Anlegerkonferenz. «Aus dieser Perspektive ist es eindeutig eine Flucht in die Sicherheit, aber ich denke, drei Tage ergeben noch keinen Trend.»

Der Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank (SVB) hatte zum Wochenstart Schockwellen an den Finanzmärkten ausgelöst und auch in Europa den Bankensektor mit nach unten gezogen. Unter besonderem Druck standen die Aktien des UBS-Konkurrenten Credit Suisse. Zu einer möglichen Übernahme der krisengeplagten Credit Suisse sagte Hamers, die UBS konzentriere sich auf sich selbst und habe eine Strategie des organischen Wachstums.

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Die CS sieht sich derweil erneute mit einem Ausverkauf der Aktien konfrontiert. Aussagen des Grossaktionärs aus Saudi-Arabien schickten die Titel der Nummer zwei in der Schweiz auf Talfahrt. Die Saudi National Bank (SNB) schloss weitere Finanzhilfen für die angeschlagene Bank aus. 

Die Credit Suisse-Titel notieren am späten Vormittag zum Teil deutlich über 20 Prozent im Minus. Der Tiefstwert lag bei rund 1,70 Franken. Gegenüber dem Schlusskurs von 2022 von 2,76 resultiert für die CS-Aktie mittlerweile ein Rückgang um mehr als einen Drittel. Noch drastischer fällt der Mehrjahresvergleich aus: Anfang März 2021, also kurz vor den beiden Debakeln um die Schliessung der «Greensill-Fonds» und den milliardenteuren Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos, hatten die CS-Titel noch bei 12,66 Franken notiert.

Auch die Bewertung der Credit Suisse sackt damit weiter ab. Die Börsenkapitalisierung der zweitgrössten Schweizer Bank beläuft sich – je nach Tagesform – auf rund 7 bis 8 Milliarden Franken. Zum Vergleich: Die UBS ist an der Börse gut 61 Milliarden wert, die Vermögensverwaltungsbank Julius Bär ist mit knapp 12 Milliarden bewertet. (reuters/sda/ise)